Nach Angaben des Projektentwicklers der Firma Enertrag aus der Uckermark werden zunächst sechs Anlagen errichtet und bis zum Ende des Jahres ans Netz gehen. Im nächsten Jahr sollen die vier übrigen folgen. Alle werden jeweils eine Leistung von 2,5 Megawatt und eine Nabenhöhe von 139 Metern haben. Zuzüglich der Rotorblätter mit einem Durchmesser von 120 Metern kommen die Anlagen dann auf eine Gesamthöhe von knapp 200 Metern. Deren Standorte im sogenannten Schwarzen Grund erstrecken sich über die B102 hinaus bis an die Gemarkung Nichel heran. Einige Bauplätze in der Nähe der Rietzer Kiesgrube liegen im Wald.
Um den erzeugten Strom künftig in das Netz des Energiekonzerns Eon Edis einzuspeisen, errichten die Investoren der Firma Enertrag bei Rietz zudem ein Umspannwerk. „Es wird direkt neben dem gebaut, das dort bereits für den Windpark Haseloff arbeitet“, erklärte Bernd Schumacher.
Befürwortung schon vor Jahren
Die Baugenehmigungen wurden erteilt, obwohl der Regionalplan der Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming, der Vorranggebiete für die Entwicklung von Windparks ausweist, noch nicht rechtskräftig ist. Das gleiche trifft für den Teilflächennutzungsplan „Windkraftnutzung“ der Stadt Treuenbrietzen zu. Allerdings liegen die jetzt von Enertrag genutzten Bauflächen innerhalb der vom Regionalplan sowie auch von der örtlichen Planung ausgewiesenen Vorranggebiete.
Ein Windpark im Schwarzen Grund bei Rietz war schon vor Jahren von Ortsvertretern befürwortet worden. Von Anlagen freigehalten werden sollen auf Wunsch des vorigen Ortsbeirates hingegen Flächen bei Neu Rietz in Richtung Haseloff. Die neuen Windräder werden vor allem von Rietz-Bucht sowie vom Rodelberg aus zu sehen sein. Beim Blick vom Hauptdorf aus sollen die Anlagen weitgehend vom Wald verdeckt sein. Das versprachen zumindest Fotomontagen, die Bernd Schumacher voriges Jahr in einer Sitzung des Rietzer Ortsbeirates vorgestellt hatte.
Rietzer Bürger sollen Rabatt erhalten
Unterdessen bekräftigte Bernd Schumacher jetzt das Angebot seiner Firma, wonach auch Rietzer Bürger künftig einen deutlichen Rabatt auf ihre Stromrechnung erhalten könnten. Dazu müssten sie Lieferverträge mit einem der drei bisherigen Partner der Firma Enertrag schließen. Sie habe bislang die Stadtwerke Schwedt und Prenzlau sowie die Firma Naturstrom gebunden. Vom Projekt „Windkraftbonus“ profitierten in der Uckermark bereits zahlreiche Gemeinden, auf deren Gebiet Enertrag Windparks betreibt, sagte Bernd Schumacher.
Nähere Informationen zum Windkraftbonus der Firma Enertrag für Rietzer Bürger im Internet unter www.enertrag.com.
Von Thomas Wachs