Angekündigt hatte es die Stadt bereits, jetzt ist es offiziell: Zum Jahreswechsel gilt in der gesamten Stadt ein Böllerverbot. Damit dürfen nirgends in Potsdam pyrotechnische Gegenstände – Feuerwerke der Kategorien F2 – verwendet werden. Ausgenommen sind von dem Verbot Feuerwerke der Kategorie F1 – beispielsweise Wunderkerzen, Tischfeuerwerke und sogenannte Knallerbsen. Das Verbot gilt für den Zeitraum 31. Dezember 0 Uhr bis 1. Januar 24 Uhr.
Mit dem stadtweiten Verbot reagiert die Stadt Potsdam auf die immer weiter steigenenden Corona-Neuinfektionen sowie die extrem angespannte Lage in den Krankenhäusern. Bisher hatte die Stadt nur für bestimmte Plätze und Straßen ein Verbot ausgesprochen.
Was Silvester sonst noch verboten ist
Verboten ist in der Silvesternacht aber nicht nur das Böllern, auch der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur bei „Vorliegen eines triftigen Grundes mit einer begrenzten Anzahl von Personen“ gestattet. Das schreibt die Eindämmungsverordnung des Landes vor. Es gilt zudem ein stadtweites Alkoholverbot im öffentlichen Raum.
Mit dem stadtweiten Böllerverbot geht die Stadt Potsdam über die Regelungen des Landes hinaus. „Neben den Gründen des Infektionsschutzes gilt es, die in den Vorjahren immer aufgetretenen Verletzungen durch Feuerwerk und Böller möglichst zu vermeiden, da die Krankenhäuser in der Region sowie die Intensivstationen aufgrund der Corona-Pandemie keine freien Kapazitäten haben“, so die Stadt in ihrer Pressemitteilung.
Kollaps der Kliniken soll vermieden werden
Im Klinikum „Ernst von Bergmann“ sei in den letzten beiden Jahren „zu jeweils etwa fünf schweren Handverletzungen, zu weiteren zehn bis 15 durch erhöhten Alkoholkonsum begünstigten Verletzungen sowie zu Augenverletzungen (2018/19: elf Patienten, davon zwei stationär versorgt; 2019/20: zwölf Patienten, davon zwei stationär versorgt)“, so die Stadt. „Da diese Verletzungen häufig stationäre Behandlungen zur Folge hatten, sind diese Zahlen keineswegs unerheblich im Hinblick auf eine weitere Belastung des Gesundheitssystems.“ Jede Inanspruchnahme von Bettenkapazitäten, so die Stadtverwaltung, müsse vermieden werden.
Von MAZonline/off