Corona-Virus ist in Potsdam weiter auf dem Vormarsch

Die Zahl der mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in der Landeshauptstadt steigt weiter. In Potsdam sind mit Stand Dienstagnachmittag 56 Personen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Das sind vier registrierte Fälle mehr als noch am Vortag. Im Ernst-von-Bergmann-Klinikum isoliert und behandelt werden derzeit drei Infizierte, alle anderen Betroffenen befinden sich in häuslicher Isolation. So auch etwa 450 Menschen, die als so genannte Kontaktpersonen ersten Grades gelten – so soll vermieden werden, dass das Virus möglicherweise weitergetragen wird, bevor man es nachweisen kann. Darüber informierte die Stadtverwaltung. Umweg über den Hausarzt nicht mehr erforderlich: Bürgerinnen und Bürger, die die Kriterien des Robert-Koch-Instituts erfüllen, werden gebeten, sich ab sofort in einem der beiden Potsdamer Screening-Zentren statt bei ihren Hausärzten testen zu lassen. Diese Vorgehensweise wurde im Verwaltungsstab festgelegt, um die Hausärzte im Stadtgebiet zu entlasten. „Es ist ab sofort keine Überweisung mehr durch den Hausarzt oder das Gesundheitsamt nötig“, sagt Potsdams Amtsärztin, Kristina Böhm. „Getestet wird jeder, der die Kriterien des Robert-Koch-Instituts erfüllt, also entweder Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall hatte und die typischen Krankheitssymptome aufweist oder auch, wer sich innerhalb der letzten 14 Tage vor Erkrankungsbeginn in einem Risikogebiet aufgehalten hat und Symptome zeigt.“ Amtsärztin: Wer keine Symptome zeigt, soll Warteschlange meiden: Eine Laboruntersuchung werde nur durchgeführt, wenn Krankheitszeichen vorliegen, um deren Ursache abzuklären. Wer keine Symptome zeigt, wird vor Ort nicht getestet und sollte davon Abstand nehmen, sich in die Schlange der begründeten Verdachtsfälle einzureihen, ermahnt Kristina Böhm. Die Gefahr, sich als gesunder Mensch anzustecken, sei dort höher als im Alltag. Bei einer gesunden Person sage ein negatives Testergebnis auf das neuartige Coronavirus nichts darüber aus, ob diese Person nicht doch noch krank werden kann. Zudem würden damit die Laborkapazitäten unnötig belastet. Derzeit stehen den Potsdamerinnen und Potsdamern zwei Abstrichzentren zur Verfügung: am St. Josefs-Krankenhaus in der Zimmerstraße (geöffnet täglich von 9 bis 14 Uhr und von 15 bis 18 Uhr) und in der ehemaligen Kita „Piffikus“ in der Pietschkerstraße 14-17 im Wohngebiet Am Stern (9 bis 13 Uhr sowie 14 bis 18 Uhr). Oberbürgermeister: Grund für harte Maßnahmen nicht vergessen: „Ich bin froh, dass sich die Potsdamerinnen und Potsdamer in großer Zahl an die seit Montag geltenden Vorschriften und die damit einhergehenden Einschränkungen und Kontaktbeschränkungen halten“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Auch wenn der Einschnitt in die persönliche Freiheit jedes Einzelnen groß ist, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, warum wir diese harten Maßnahmen ergreifen. Es geht darum, besonders gefährdete Gruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen zu schützen und die Ausbreitung des Virus‘ weiter zu verlangsamen.“ Lesen Sie dazu auch: Corona: Die wichtigste Infos auf einen Blick Wie viel Wahrheit verträgt mein Kind? Ein Psychologe gibt Rat Corona: Bar Gelb und La Leander sammeln Spenden Corona: Klinikum ruft Potsdamer zum Nähen von Mundschutz auf Von Nadine Fabian

Covid-19 - Corona in Potsdam: Auf direktem Weg ins Screening-Zentrum