Corona in Potsdam: Bergmann-Klinikum hält am Besuchsverbot fest

Patienten im Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum können weiterhin keinen Besuch bekommen. Der Krisenstab des Krankenhauses hält das generelle Besuchsverbot auf allen Klinikstationen und an allen Standorten aufrecht, teilte er am Dienstagnachmittag mit. Infektionszahlen sind relativ niedrig: In der Landeshauptstadt wurden von Montag zu Dienstag keine neuen Corona-Infektionsfälle bekannt. Seit Februar haben sich 627 Potsdamer angesteckt – davon 20 in den vergangenen sieben Tagen. Zehn Corona-Kranke wurden als genesen aus den Krankenhäusern entlassen. Damit sinkt die Zahl der stationär behandelten Infizierten in Potsdamer Kliniken von 30 am Montag auf 20 am Dienstagvormittag. Im Laufe des Dienstags kam jedoch ein weiterer Patient hinzu, geht aus Zahlen des Klinikums hervor. Fünf Patienten befinden sich weiterhin auf der Bergmann-Intensivstation für Covid-19-Fälle. Es gibts bislang keine neuen Todesfälle. Patientenschutz geht vor Lockerung: Das Krankenhaus sieht aber noch keine Gelegenheit zur Lockerung. „Wir verstehen, dass sich Angehörige und Patienten in Anbetracht gelockerter Vorschriften nichts mehr als Besuche wünschen“, erklärt Gerald Ripberger, Leiter des Krisenstabs, „doch der Patientenschutz steht für uns an erster Stelle. Wir wissen noch nicht, wie sich die Lockerungen der Vorschriften auf die Infektionszahlen auswirken und wann wir neue Patienten aufnehmen dürfen. Erst wenn dies klar ist, können wir das Besuchsverbot lockern.“ Der Krisenstab überprüft regelmäßig, ob die Situation eine Lockerung des Besuchsverbots erlaubt. Außerdem will das Krankenhaus wegen umfangreicher Umbaumaßnahmen kein Risiko eingehen. Damit werde „die strikte bauliche Trennung in den Covid-, Non-Covid- und Normalbereich“ umgesetzt, teilt Kliniksprecherin Theresa Decker mit. Damit sei eine komplett neue Wegeführung für Besucher notwendig, die aktuell erarbeitet wird. Ausnahmen vom Besuchsverbot: Aber es gibt Ausnahmen vom Besuchsverbot, die vorab telefonisch mit der jeweiligen Abteilung abzusprechen sind. Dies gilt für: Begleitpersonen bei stationärer Aufnahme von Kindern unter 16 Jahren; Besucher von Schwerstkranken und von Kindern unter 16 Jahren (diese dürfen einmal am Tag für eine Stunde ihre Angehörigen besuchen); Partner bei der Geburt und am Wochenbett. Wer Erkältungs- oder Grippesymptome oder eine erkannte Infekterkrankung hat – Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, akute Bronchitis, grippaler Infekt, Fieber oder ähnliches – erhält grundsätzlich keinen Zutritt zu Häusern des Bergmann-Klinikums. „Wir danken allen Angehörigen und auch unseren Patienten für die aktive Unterstützung und ihre Besonnenheit im Umgang mit dieser Situation“, sagt Ripberger. Lesen Sie weiter: Nach Corona-Sperre: Rettungsstelle im Potsdamer Klinikum teilweise wieder geöffnet Potsdamer Klinik-Chefs: „Das Haus ist durch eine tiefe Krise gegangen“ Potsdamer Ärztin kritisiert Gesundheitsamt: Das sagen andere Mediziner zu den Vorwürfen Von MAZonline/axe

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