Corona in Potsdam: Covid-Intensivstation in Bergmann-Klinikum voll

Die steigende Zahl an Corona-Patienten zwingt das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“, seine Covid-Station erneut aufzustocken. Am Montagnachmittag lagen 16 Patienten auf der Covid-Intensivstation sowie 41 auf der Covid-Normalstation. Damit ist die bisherige Grenze von 42 Betten auf der Normalstation nahezu erreicht, sodass das Klinikum im Laufe des Tages weitere sechs Betten bereitgestellt hat. Die Covid-Intensivstation ist mit den aktuell 16 Patienten voll. Klinik-Chef erwartet vorerst keine Entlastung auf den Covid-Stationen: Laut Klinik-Chef Hans-Ulrich Schmidt haben sich am Montag angesichts der Lage die beteiligten Kliniken des VCC Netzwerks verpflichtet, weitere Betten zur Verfügung zu stellen. „So können wir im Versorgungscluster West kurzfristig auf 56 Covid-Betten mehr zugreifen“, erklärt Schmidt. Der Zusammenschluss der Kliniken ist laut Schmidt „elementar wichtig für die Aufrechterhaltung der Patientenversorgung in unserer Region“. Darüber hinaus schalteten sich auf Landesebene inzwischen alle Rettungs-Leitstellen, Krankenhäuser und das zuständige Ministerium mehrmals in der Woche zusammen, um die Lage zu besprechen. Anhaltende Personalknappheit: Eine Entlastung für die Krankenhäuser erwartet Schmidt vorerst nicht – trotz des nun beschlossenen Lockdowns, den der Klinik-Chef vehement gefordert hatte und nun ausdrücklich begrüßt. Das Gegenteil wird aus seiner Sicht der Fall sein. „Wir erwarten jedoch noch eine Erhöhung der Inzidenz in unserer Region, da wir erfahrungsgemäß mit einem Nachlauf von ein bis zwei Wochen die stationären Covid-Patienten aufnehmen. Dafür planen wir mit dem VCC bereits jetzt diese Mehr-Kapazitäten.“ Dazu gehört auch, dass das Klinikum auf die anhaltende Personalknappheit reagiert – und in nahezu allen Bereichen nach Personal sucht. „Die große Herausforderung, der wir uns stellen müssen, ist den steigenden Patientenzahlen bei anhaltender Personalknappheit zu begegnen“, erklärt Kliniksprecherin Damaris Hunsmann auf MAZ-Nachfrage. Gesucht wird deshalb nicht nur medizinisches Personal, sondern auch „Hilfe bei der Speisenverteilung genauso wie Unterstützung in der Logistik oder Entsorgung“. Jeder Handgriff, so Hunsmann, der auch von Nicht-Pflegekräften ausgeführt werden kann, „ist eine Unterstützung und hilft, das Team zu entlasten!“ Von Anna Sprockhoff