Einkaufen in Potsdam mit Click and Meet: Geschäfte und Kosmetikstudio in der Innenstadt öffnen wieder

Endlich wieder shoppen? Seit Montag ist der Bummel durch die Boutique, den Schuhladen oder den Elektronikmarkt wieder möglich – zumindest unter strengen Auflagen. Doch wie ist der „Click and Meet“-Einkauf angelaufen, was halten Händler und Kunden vom Einkaufen nach Terminvergabe? Die Kunden sind am Montag geteilter Meinung, vielen ist das Einkaufs-Erlebnis mit Termin zu aufwendig. Für Niklas Franz (23) aus Potsdam käme „Click and Meet“ nur dann in Frage, wenn er etwas unbedingt brauchen würde. „Ich denke auch, dass es noch kein normales Einkaufserlebnis sein wird“, sagt er, „aber immerhin eine Veränderung zum Online-Shoppen.“ Einkaufen unter strengen Auflagen – Potsdamer Kunden sind geteilter Meinung: Heila Gärtner (56) aus Potsdam sieht das ähnlich: „Dadurch fällt die Spontanität weg.“ Außerdem habe sie kein Verständnis dafür, dass der Einkauf im Einzelhandel nur mit Terminvergabe möglich ist, während es in Supermärkten und Bäckereien auch ohne erlaubt sei. Für Erika Schäfer (62) aus Potsdam ist Einkaufen nach Terminvereinbarung aus einem anderen Grund keine große Option: „Ich habe das Gefühl, ich komme dem Verkäufer gegenüber in den Zugzwang, dass ich jetzt unbedingt etwas kaufen muss, weil ich einen Termin vereinbart habe“. Lesen Sie auch: Das erste Tattoo nach dem Lockdown Baumärkte in Potsdam öffnen nach dem Corona-Lockdown Wann in Potsdam die Schlösser wieder öffnen Carien Quentin (18) hält die neue Öffnungsmethode hingegen besonders in Potsdam für eine gute Idee, da die Stadt so viele kleine süße Läden zu bieten habe, die nun endlich wieder öffnen dürften. Katja Wojtkowiak (36) hat das neue Shopping-Erlebnis sogar schon ausprobiert – mit Erfolg. Sie habe online bei Fielmann einen Termin ausmachen können und musste dann nur noch in einer Schlange vor dem Laden darauf warten, an die Reihe zu kommen. Inhaberin der Boutique Suum cuique: „Heute hatten wir 20 Kunden“: Händlerin Angelina Capuozzo geht mit einem positiven Gefühl aus dem ersten Tag nach der Wiedereröffnung ihrer Boutique Suum cuique: „Heute hatten wir rund 20 Kunden. Die waren begeistert und hatten Lust zu kaufen. Die Freude war natürlich groß, nach zweieinhalb Monaten wieder einkaufen zu gehen.“ Da sie die Termine frühzeitig beworben hatte, hätten sich die Menschen seit Samstag angemeldet – entweder per Telefon oder per E-Mail. Andere klopften an die Tür ihres Ladens, Termine vergibt sie im Abstand von einer halben Stunde. In einem Zeitfenster dürfen sich maximal drei Kunden in ihrem Laden aufhalten. Außerdem führt sie eine Liste zur Kontaktnachverfolgung. Kosmetikerin öffnet ihr Studio in der Gutenbergstraße: Seit Montag ebenfalls wieder erlaubt sind körpernahe Dienstleistungen – das heißt, auch Kosmetikstudios dürfen wieder öffnen. Tatjana Göritz, die ihr Studio in der Gutenbergstraße seit acht Jahren betreibt, freut sich sehr: „Ich bin sehr erleichtert, aber der Beschluss kam zu plötzlich, um die Wiedereröffnung bis Montag zu organisieren.“ Daher öffne sie erst am Dienstag. Sorgen bereiten ihr allerdings die Bedingungen, an die die Wiedereröffnung geknüpft sind. Vor einer kosmetischen Behandlung im Gesicht, bei der Kunden keine Maske tragen können, muss die Menschen einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen. Laut Tatjana Göritz schrecke das einige Kunden ab, da damit auch ein größerer Aufwand verbunden sei. Außerdem sieht sie Schwierigkeiten bei der Planung, da ihre Kunden nur kurzfristig Termine bei ihr vereinbaren können, abhängig davon ob sie einen Corona-Schnelltest bekommen haben oder nicht. Von Julia Meier