Falschmeldung aus dem Rathaus Potsdam: Landeshauptstadt meldet Corona-Fall an Babelsberger Filmgymnasium und meint aber die Neue Gesamtschule Babelsberg

Mit einer Falschmeldung hat die Landeshauptstadt Schüler, Eltern und Lehrkräfte in Babelsberg verärgert: Am Sonntag hatte die Stadt bekanntgegeben, dass es zu einem Corona-Infektionsfall am Filmgymnasium Babelsberg gekommen und nach dem positiven Testergebnis einer Lehrkraft für die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassenstufe eine Quarantäne angeordnet worden sei – das ist nicht korrekt. Wie sich jetzt herausgestellt hat und von der Stadt bestätigt wurde, handelt es sich nicht um das Filmgymnasium, sondern um die benachbarte Neue Gesamtschule Babelsberg. Zuerst hatten die Potsdamer Neuesten Nachtrichten (PNN) darüber berichtet. Drei Schulen auf einem Campus: „Die Verwechslung tut uns leid“, sagt Stadtsprecher Jan Brunzlow auf Anfrage der MAZ. Die Erklärung für den Fauxpas: Die Schulen seien in einem Gebäude untergebracht. Auf dem Medien-Campus Babelsberg würden sich die Wege der Schülerinnen und Schüler von Filmgymnasium, Neuer Gesamtschule und Medienschule kreuzen – alle drei Schulen haben zudem die Anschrift Großbeerenstraße 189. „Ich bitte zu beachten, dass einzig der Name der Schule verwechselt worden ist, sonst nichts“, so Brunzlow. Schulleiter: „14 aufgeregt Klassen“: Bereits am Sonntagabend hatte die Meldung der Stadt Schüler und Lehrer des Babelsberger Filmgymnasiums aufgebracht. „Die große Frage war: Müssen wir am Montag zu Hause bleiben“, berichtet Schulleiter Michael Rißleben der MAZ. Vor allem die in der Mitteilung der Stadt genannten Klassenstufen 7 bis 10 seien irritiert gewesen. „Wir hatten hier 14 aufgeregte Klassen“, sagt Michael Rißleben. Über schulinterne Kanäle habe man aber schnell für Aufklärung und Beruhigung sorgen können. „Der Unterricht hat bei uns am Montagmorgen regulär um 8 Uhr begonnen – und die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler war auch anwesend.“ Homeschooling live nach Stundenplan: Michael Rißleben korrigiert die Meldung der Stadt in einem weiteren Punkt: Es ist demnach nicht richtig, dass das Gesundheitsamt für die komplette Sekundarstufe I der Neuen Gesamtschule eine Quarantäne angeordnet hat. „Richtig ist, dass fünf Klassen der Klassenstufen 7 bis 10 betroffen sind“, so Rißleben. Die positiv auf das Virus getestete Lehrkraft habe nicht in allen Klassen der Sekundarstufe I – und auch nicht am Filmgymnasium – unterrichtet. „Die Schule hat die betroffenen Klassen bereits am Freitag informiert und in Quarantäne geschickt – also noch vor der Anordnung des Gesundheitsamtes am Samstag.“ Die Schülerinnen und Schüler seien allesamt mit Tablets ausgestattet: „Sie gehen ins Homeschooling live nach Stundenplan.“ Zahlen mehrfach eingetragen: Nicht zum ersten Mal ist der Stadt ihrer Corona-Kommunikation ein Fehler unterlaufen. Erst am vergangenen Donnerstag gab das Rathaus bei seinem täglichen und öffentlich einzusehenden Corona-Updat eine falsche Zahl für die Neuinfektionen und die 7-Tage-Inzidenz heraus, zog die Zahlen dann zurück und benötigte mehr als 24 Stunden für die Korrektur. Mitarbeiter des Gesundheitsamts hatten versehentlich nachgewiesene Infektionen mehrfach eingetragen, zudem waren für die Potsdamer Statistik fälschlicherweise auch Fälle aus dem Umland gemeldet worden. Von Nadine Fabian