Für viele der bis zu 40 Mädchen und Jungen, die täglich nach der Schule den Flachbau am Johannes-Kepler-Platz besuchen, ist der Kindertreff zum zweiten Zuhause geworden. Hier kann man in gemütlicher Atmosphäre Hausaufgaben machen, gemeinsam kochen, spielen und schwatzen, Freunde treffen. Und bei Sorgen und Nöten findet man immer auch ein offenes Ohr bei den Erziehern. „Mein Herz hängt an der Entwicklung der Kinder“, erzählt Treff-Leiter Lars Kiwel. Man müsse ihnen Selbstvertrauen geben, dann klappt’s auch mit der Schule.
Im vergangenen Jahr habe die Stadt angefragt, was der Kindertreff speziell für Migranten und Flüchtlinge anbiete. „Sollen wir für sie mit einem eigenen Programm ausgrenzen? Die Kinder nutzen unser Angebote wie alle anderen auch – ohne Unterschiede. Die Sprachbarriere überwinden sie ganz schnell.“ Kiwels Wunsch: „Ich hoffe, dass wir noch viele Jahre bestehen können und uns in der Sparwahnsinn im Kinder- und Jugendbereich nicht betrifft.“ Die Stadt finanziert drei Stellen im Kindertreff, eine davon in der „anderen Kindertagesbetreuung“ (Aki). Den Sportraum würde Kiwel gern auf Vordermann bringen – inklusive Renovierung sowie neuer Rollmatte und Sprossenwand. Seit zwei Jahren besucht Chantal Noack (11) den Kindertreff. „Ich mag unsere Erzieher und Praktikanten sehr und dass, was wir hier so machen. Am liebsten gehe ich aber donnerstags mit in die Schwimmhalle.“
Unter den Gratulanten befand sich am Freitag auch Hans-Jürgen Scharfenberg. Seit Jahren hat der Linke-Stadtfraktionsvorsitzende immer wieder dem „aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenkenden“ Kindertreff geholfen, rührte die Spendentrommel für eine neue Küche oder für Ferienfahrten. Ein Geschenk zum Jubiläum brachte der ansässige SPD-Ortsverband mit: Geld für die ersehnte neue Tischtennisplatte.
Von Ricarda Nowak