„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann hat in seinem Haus in der Berliner Vorstadt eine syrische Flüchtlingsfamilie aufgenommen. Das verriet Diekmann, der mit Ehefrau Katja Kessler und vier Kindern, in Potsdam lebt, der türkischen Zeitung „Hürriyet“. Der Syrer Mounes Alani, der mit seinen Kindern in der Diekmannschen Gästewohnung untergebracht ist, habe bei der Überfahrt nach Europa seine Frau verloren. Die Verwaltung in Potsdam habe erst darauf beharrt, die Flüchtlinge in ein Camp 50 Kilometer außerhalb von Berlin zu bringen. „Ich habe mich ein wenig mit denen gestritten“, erzählte Diekmann der Zeitung. Inzwischen lebten die Syrer legal in seinem Haus. Als die Verwaltung den Syrer nach zwei Wochen nicht abgeholt habe, „haben sie meinem Haus den Status eines Flüchtlingsheims gegeben“, so Diekmann. Alanis Kinder besuchten dieselbe katholische Schule wie seine Kinder. Direkt in den ersten Tagen nach seiner Ankunft habe er dem Flüchtling klargemacht, dass er manchmal Feten schmeiße. Er habe ihm gesagt, dass hier jeder das trinken kann, was er will und „dass immer wieder Bratwurst vom Schwein gegrillt wird“. Für die Aufnahme der Flüchtlingsfamilie sollte Diekmann monatlich 600 Euro vom Staat bekommen. Darauf habe er verzichtet. Den Kontakt zu der Familie habe ein „Bild“-Reporter hergestellt, der regelmäßig aus Syrien berichtet.
Von Marion Kaufmann