Kunststreit in Potsdam: Skulpturen sollen zum Staudenhof zurück

Neue überraschende Wendung im Streit um einen angemessenen Umgang mit den drei Staudenhofskulpturen: Die Verwaltung will ihre Rückkehr zum Staudenhof. Das hat Kultur-Fachbereichsleiterin Birgit-Katherine Seemann am Donnerstagabend im Kulturausschuss bekannt gegeben. Der beste Platz für eine Skulptur sei „dort, wo sie geplant war“, so Seemann. Zwischenlager auf dem Neuen Friedhof: Die in den 1970er Jahren für den damals neuen Staudenhof geschaffenen Skulpturen von Jürgen von Woyski sind vor der Demontage des Ensembles abtransportiert und in einem Depot des Grünflächenamtes auf dem Neuen Friedhof zwischengelagert worden. Über einen neuen Standort wird bereits seit Jahren gestritten. Der Beirat für Kunst im öffentlichen Raum favorisierte ihre Integration in eine neuartige Parkanlage auf dem Neuen Friedhof. Die Stadtverordnetenversammlung hingegen beschloss ihre Integration in das Ensemble der Freundschaftsinsel. Korrigiert werden musste der Zeitplan ihrer Neuaufstellung im Zusammenhang mit Plänen der Bürgerstiftung, die seit fast zehn Jahren ruhende Freilichtbühne zu reaktivieren. Laut Plänen der Stadt sollte dort eine Grünanlage entstehen – mit den Staudenhofskulpturen. Temporär auf die Freundschaftsinsel: Laut Seemann sollen die Skulpuren dort nunmehr temporär für vielleicht zehn Jahre auf einer Wiese östlich der Freilichtbühne platziert werden, um sie sichtbar zu halten. Ziel sei es, die Skulpturen mittelfristig wieder im Bereich des früheren Staudenhofs aufzustellen. Lesen Sie auch: Staudenhofkunst bleibt auf dem Friedhof Begrüßt wurde die Information im Ausschuss von Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) mit Verweis auf den in der kommenden Woche anstehenden Grundsatzbeschluss zur Zukunft des verbliebenen Staudenhof-Wohnblocks mit der Frage Abriss oder Bestandsanierung. Carsten Linke (Die Andere) kommentierte: Am besten stünden Kunstwerke an dem Ort, für den sie gemacht seien, „eben im sanierten Staudenhof“. Von Volker Oelschläger