Potsdam: Neue Details zur geplanten A10-Raststätte in Satzkorn

Für die geplante Autobahnraststätte „Havelseen“ an der A10 bei Satzkorn sind neue Details zur Größe und Zeitplanung bekannt geworden. Der Landesbetrieb Straßenwesen teilte der MAZ am Dienstag auf Nachfrage mit, dass dort 103 LKW-Stellplätze geplant werden, dazu auch eine Tankstelle. Sie wird die zwei Tankstellen der Raststätten Wolfslake Ost und West in Oberhavel ersetzen, denn diese werde es „definitiv nicht mehr geben“, sagt Steffen Streu, der Sprecher des Landesbetriebs. Die neue Tankstelle ist damit die einzige auf dem gesamten westlichen Berliner Ring, der vom Autobahndreieck Werder bis zum Dreieck Havelland reicht. Ob in Wolfslake Schlafplätze für den Schwerlastverkehr erhalten bleiben, sei noch offen. Baubeginn könnte 2023 sein: Die Potsdamer Stadtverwaltung äußerte sich am Dienstag ebenfalls zu dem Bauvorhaben und nannte dabei auch eine erste Zeitschiene. Im Rathaus erwarte man den „Beginn des förmlichen Beteiligungsprozesses noch in diesem Jahr“. In diesem Rahmen wird die Landeshauptstadt Potsdam die Gelegenheit wahrnehmen, zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen. Der Baubeginn ist laut Stadt für 2023 vorgesehen. Der Landesbetrieb Straßenbetrieb ist beim Zeitplan zurückhaltender: „Wann das Verfahren beginnt, kann ich noch nicht sagen“, so Steffen Streu, der Sprecher des Landesbetriebs Straßenwesen. Die Stadt gab außerdem bekannt, dass die Trinkwassererschließung des Rastplatzes von Paaren aus realisiert werden soll. Zur Abwassererschließung wiederum „ist ein Leitungskorridor durch den nördlichen Friedrichspark Richtung Satzkorn vorgesehen.“ „Synergieeffekte“ bei der Erschließung des „Friedrichsparks“: Im Rathaus wird das Projekt und auch der Standort positiv gesehen. „Die Verwaltung beabsichtigt, der Standortentscheidung, auch wegen zu erwartender Synergien bei der Gewerbeflächenentwicklung im Friedrichspark, zum Beispiel bei der Erschließung, grundsätzlich zuzustimmen“, teilte sie mit. Das „Konfliktpotenzial“ schätzt die Verwaltung wie berichtet nur „mäßig bis gering“ ein, weil es große Abstände zur Wohnbebauung gibt. Allein die Nutzung und Versiegelung von Landwirtschaftsflächen steht dem Projekt im Weg. Anrainer werden bei Planfeststellungsverfahren einbezogen: Der Landesbetrieb Straßenwesen reagierte am Dienstag auf MAZ-Nachfrage auch auf den Vorwurf, dass Anrainer wie der Eigentümer der nötigen Ackerflächen, die Stadt oder die Ortsbeiräte bislang nicht einbezogen worden sind. „Was bisher stattgefunden hat, sind Überlegungen, wo eine solche Raststätte gebaut werden könnte. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden auch alle Anrainer, Kommunen und Verbände angehört. Die Einbeziehung der Beteiligten rundherum ist vorgesehen“, so Steffen Streu. Ausbau des westlichen Berliner Rings noch offen: Der Bau einer neuen bewirtschafteten Autobahnraststätte auf dem westlichen Berliner Ring ist seit Jahrzehnten vorgesehen. Die Standortsuche begann bereits 1998. Ursprünglich war die Errichtung parallel zum sechsspurigen Ausbau des westlichen Berliner Rings geplant. Doch dieses Vorhaben hat im Bundesverkehrswegeplan derzeit eine geringere Priorität. „Über den Ausbau ist beim Bund noch keine Entscheidung getroffen. Die Raststätte wird unabhängig davon gebaut“, sagte Streu der MAZ. Am Mittwoch wird das Projekt Thema im Hauptausschuss sein. Potsdams erste Autobahnraststätte soll bei Satzkorn entstehen Von Peter Degener