ViP führt neue Tarifpreise ein: 24-Stunden-Karte ersetzt Tageskarte

Die Preise für Bus und Tram werden ab dem kommenden Jahr steigen. Der Verkehrsbetrieb Potsdam passt seine Tarife zum 1. Januar 2021 hin an und folgt damit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Im Tarifbereich Potsdam AB werden die Fahrpreise demnach um durchschnittlich 2,4 Prozent steigen, wie der ViP mitteilte. Das bedeutet konkret, dass künftig beispielsweise ein Einzelfahrausweis zehn Cent mehr kosten wird. Bei einer Tageskarte sind es 20 Cent. Darüber hinaus werde das bestehende Angebot des ViP aber auch erweitert und inhaltlich aufgewertet, wie es in einer Mitteilung des Potsdamer Verkehrsbetriebes weiter heißt. 24-Stunden-Karte ersetzt Tageskarte: Neu ist die 24-Stunden-Karte: Sie wird die bisherige Tageskarte ersetzen, die von der Entwertung nur bis 3 Uhr des Folgetages gültig war. Die 24-Stunden-Karte wird es zum sofortigen Fahrtantritt, zum Entwerten oder mit ausgewählten Gültigkeitsbeginn geben. Sie ist auch als 4-er-Karte erhältlich. In allen Fällen gilt sie exakt 24 Stunden lang. Lesen Sie auch: Maskenpflicht in Bus, Bahn und Haltestellen: Einsatzteam kontrolliert mehr als 2000 Kunden Im Tarifbereich Potsdam werden zum Jahresbeginn nahezu alle Tarife angepasst, somit auch die Monatskarten einzeln oder als Jahresabo. Das VBB-Abo Azubi kann zukünftig auch mittels einmaliger Zahlung erworben werden und bleibt damit preisstabil, wie der Verkehrsbetrieb Potsdam informierte. Einzelfahrausweis Potsdam AB: 2,30 Euro (bisher 2,20 Euro) Einzelfahrausweis Potsdam ABC: 3 Euro (bisher 2,90 Euro) Tageskarte Potsdam AB: 4,70 Euro (bisher 4,50 Euro) Tageskarte Potsdam ABC: 6,30 Euro (bisher 6,10 Euro) Monatskarte VBB-Umweltkarte Potsdam AB: 43,40 Euro (bisher 42,40 Euro) Monatskarte VBB-Umweltkarte Potsdam ABC: 65,40 Euro (bisher 63,80 Euro) Abo (monatlich) VBB-Umweltkarte Potsdam AB: 434 Euro (bisher 424 Euro) Abo (monatlich) VBB-Umweltkarte Potsdam ABC: 654 Euro (bisher 638 Euro) Deshalb steigen die Preise: Die Preisanpassung würden sich an der Preisentwicklung der Lebenshaltungs-, Strom- und Kraftstoffpreise der vergangenen 60 Monate orientieren. Gründe darüber hinaus seien steigenden die Betriebs- und Personalkosten bei allen im VBB kooperierenden Verkehrsunternehmen. Lesen Sie auch: WLAN in der Tram – das sagen der ViP-Chef und die Fahrgäste „Wie die gesamte Branche steht der Verkehrsverbund perspektivisch vor der Herausforderung, künftige Angebotserweiterungen für eine höhere Attraktivität im Nahverkehr auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen“, heißt es in einer Mitteilung des ViP weiter. Hinzu komme die durch die Corona-Krise noch verstärkt schwierige, gesamtwirtschaftliche Lage. Die Linke: Fahrpreiserhöhung ein falsches Signal: Aus Sicht der Fraktion Die Linke der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung ist die Fahrpreiserhöhung bei dem ViP ein falsches Signal: „Wir wollen, dass der ÖPNV attraktiver und der Umstieg im Interesse unserer Umwelt vereinfacht wird. Jede Erhöhung der Preise steht dem entgegen“, so Tina Lange (Die Linke), Stadtverordnete und stellvertretende Vorsitzende im Mobilitätsausschuss. Gleichzeitig treffe es gerade jetzt die Falschen: Untersuchungen hätten gezeigt, dass insbesondere einkommensschwache und Schüler weiterhin auf den Öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind. „Gerade diese Menschen müssen aber jetzt die höheren Kosten tragen, obwohl bereits viele Menschen, insbesondere Familien ohnehin durch die Krise gebeutelt sind“, so Stadtverordneter Sascha Krämer (Die Linke). Lesen Sie auch: Krampnitz-Tram – 76 Bürgerfragen und die Antworten der Planer Natürlich muss der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut sein und die Beschäftigten müssen gut bezahlt werden, aber diese Kosten muss die Gesellschaft insgesamt solidarisch tragen und nicht die einzelnen Nutzer, die sich bereits umweltfreundlich bewegen und darauf angewiesen sind, so Sascha Krämer weiter. „Eine ökologische Verkehrswende ist nur mit den Menschen in der Stadt machbar.“ Im Voraus erworbene und noch nicht entwertete Einzelfahrausweise, Tageskarten, Kleingruppentageskarten und Sieben-Tage-Karten des aktuellen Tarifs können nach dem Jahreswechsel noch sechs Monate, bis Ende Juni 2021, genutzt werden. Alle Tarifänderungen auf einen Blick gibt es im Internet unter vip-potsdam.de. Tarifinformationen in gedruckter Form sind Anfang Januar in den Kundenzentren des Potsdamer Verkehrsbetriebes erhältlich. Von Marcus J. Pfeiffer

Potsdam: Neue Tarifpreise für ViP - 24-Stunden-Karte ersetzt Tageskarte