Wenn innerhalb eines Jahres rund 13.500 gültige Unterschriften von Einwohnern der Stadt ab 16 Jahren zusammenkommen, muss sich die Stadtverordnetenversammlung mit der Forderung nach Auflösung der Garnisonkirchenstiftung befassen.
Die 1735 fertiggestellte evangelische Barockkirche wurde im April 1945 bei einem alliierten Luftangriff zerstört. Die Ruine mit einer bis dahin weiter genutzten Kapelle im Turm wurde in der DDR 1968 abgerissen, ein kontroverses, öffentlichkeitswirksames Ereignis, nicht zuletzt, weil der Turm nicht sofort fallen wollte.
2005 wurde ein neuer Grundstein gelegt, 2008 eine kirchliche Stiftung für den Wiederaufbau gegründet. Zunächst soll für rund 40 Millionen Euro der Turm wieder aufgebaut werden, die Finanzierung ist noch offen. Das Projekt ist unter anderem umstritten, weil die evangelische Kirche 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Die Befürworter argumentieren unter anderem mit der städtebaulichen Bedeutung der Kirche.
epd