In Golm soll auf zehn Hektar in direkter Nachbarschaft zu den Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen das Silicon Valley von Potsdam entstehen – der bislang mit Abstand größte Hightech-Standort in Potsdam. Geplant ist ein Technologie-Campus, der von der städtischen Immobilienholding Pro Potsdam entwickelt wird. Der neue Technologie-Campus liegt an der Bahnlinie und gegenüber vom Landeshauptarchiv. 2018 will die Pro Potsdam die jetzige Feldfläche mit Leitungen erschließen und eine Straße bauen.
Die Vermarktung der Golmer Flächen steht im Mittelpunkt der Präsentation der Pro Potsdam auf der derzeit laufenden Immobilienmesse Expo Real in München. „Wir sind zuversichtlich, dass wir Unternehmer finden, die sich dort ansiedeln – beispielsweise Ausgründer von Wissenschaftsinstituten“, sagte Geschäftsführer Bert Nicke am Dienstag zur MAZ: „Unser Angebot richtet sich an Unternehmen mit Spezialisierung auf Medizintechnik, Biotechnologie, pharmazeutische Technologien und Kosmetik, Optik, Sensorik, Materialwissenschaften und Polymertechnologien sowie Existenzgründer in diesen Bereichen.“ Nicke ist noch bis 6. Oktober mit Vertretern der Landeshauptstadt auf Europas größter Fachmesse für Immobilien und Investitionen.
Ganz frisch auf dem Markt sind die Grundstücke am Brauhausberg. Die ebenfalls von der Pro Potsdam vermarkteten Flächen gehören den Stadtwerken. Mit dabei im Verkaufspaket: Das frühere Restaurant Minsk, für dessen Erhalt unter anderem Linke, Grüne und eine Bürgerinitiative werben. Allerdings ist der Erhalt des DDR-Baus nur eine Option für Investoren – kein Muss.
Im Expo-Real-Portfolio der Pro Potsdam befinden sich auch Liebhaberstücke für betuchte Hauskäufer: Mit 600 000 Euro zwar kein Schnäppchen, aber von historischem Wert ist das Deputantenhaus gegenüber vom Krongut Bornstedt in der Ribbeckstraße 45. Gut nachgefragt sind laut Nicke Flächen im Bornstedter Feld. Konkret: Zwei Baufelder nördlich der Biosphäre zwischen der Tram-Wendeschleife in der Georg-Hermann-Allee und der Leonardo-da-Vinci-Schule.
Ein weiterer Schwerpunkt des Messe-Auftritts ist das Entwicklungsgebiet Krampnitz. Wie berichtet, will die Pro Potsdam hier auch Sozialwohnungen bauen. Allerdings müsste Krampnitz dafür erst in den Kreis der förderfähigen Flächen aufgenommen werden. „Dazu ist die Stadt in Gesprächen mit dem Land“, sagte Nicke, der auch Chef des Entwicklungsträgers ist.
Von Ildiko Röd