Potsdam bekräftigt Pläne für Husarenkaserne

Das Rathaus hält trotz des geplanten Zentrums für Kreativwirtschaft in der Innenstadt an einem weiteren Künstler- und Gründerzentrum in der Schiffbauergasse fest. Das teilt Rathaussprecher Markus Klier auf MAZ-Anfrage mit. Dabei geht es um den gelb getünchten Bau der einstigen Garde-Husaren-Kaserne am Ausgang zur Berliner Straße, der aktuell noch von der Bundespolizei genutzt wird. Kasernenbau werde 2023 geräumt: Die Bundespolizei eröffnet nach aktuellen Plänen bis 2023 ihr neues Präsidium am Horstweg, ein Sprecher des für die Baustelle zuständigen Bundesamtes für Immobilienaufgaben hatte kürzlich auf MAZ-Anfrage bekräftigt, dass der Kasernenbau dann geräumt werden soll. Die Stadt sei „auch weiterhin an der Garde-Husaren-Kaserne interessiert“, versicherte Rathaussprecher Klier: „Die Nutzung für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Nutzungsoptionen. Tatsächlich ist in ersten Planungen ein Nutzungsmix vorgesehen, um die Garde-Husaren-Kaserne in den Standort Schiffbauergasse bestmöglich zu integrieren.“ >>Husarenkaserne als Ersatz für das Rechenzentrum zu klein >>Rechenzentrum schließt 2023 definitiv >>Abrissbeginn für die Rechnerhalle Neben öffentlichen Nutzungen etwa als Gastronomie- und Veranstaltungsstandort solle auch Raum für die Kulturszene wie auch für die Gründer- und Gewerbenutzung geschaffen werden. Die Husarenkaserne war bereits zu Beginn der 1990er Jahre Teil der Überlegungen für einen Ausbau der Industrie- und Militärbrache am Tiefen See zu einem Kulturviertel. Ist die Husarenkaserne zu groß? Die Idee eines Atelier- und Gründerzentrums im Gebäude des damaligen Wehrkreisersatzamtes wurde in der Verwaltung allerdings nicht weiterverfolgt, weil es Zweifel an einem Bedarf in dieser Größenordnung gab. Der Bau hat eine Gesamtnutzfläche von 8000 Quadratmetern. Zum Vergleich: Das Kunst- und Kreativhaus im Rechenzentrum hat insgesamt gut 5000 Quadratmeter Fläche. Das 2015 für eine zeitweilige Nutzung durch Kreative freigegebene und danach rasch ausgebuchte Rechenzentrum soll Ende 2023 freigezogen und dann abgerissen werden, um Platz für den Wiederaufbau des Garnisonkirchenschiffs zu schaffen. • Urlaub in der DDR Balaton Zwangsumtausch • Hier stehen Sie in Potsdam ab heute im Stau • Technik-Probe am BER beginnt – Zweimonatige Testphase Ersatzweise soll zwischen Plantage und Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte ein neues Quartier mit Ateliers, Wohnungen und Läden errichtet werden, in dem 10.000 Quadratmeter für Kreative reserviert sind, 4300 davon mietpreisgebunden. Die Stadt sucht Privat-Investoren. Das Exposé mit einem Grundstückskaufpreis von 8,9 Millionen Euro ist Mitte Juli veröffentlicht worden, Bewerbungen sind noch bis 6. September möglich. Vorbereitend für den Neubau läuft aktuell der Abriss der alten Rechnerhalle auf der Plantage. Stadt hat Interesse an Kaserne: Das Interesse an einer Übernahme der Husarenkaserne durch die Stadt habe der Oberbürgermeister Anfang 2018 schriftlich bei Vertretern der Bima signalisiert, sagt Markus Klier. „Sollte es sich abzeichnen, dass die Bundespolizei nach 2023 das Gebäude frei zieht und der Bund keine weiteren Nutzungsabsichten verfolgen, sind verbindliche Gespräche zwischen der Bima und der Landeshauptstadt verabredet.“ Er versicherte: „Es gab und gibt einen guten und intensiven Austausch zwischen der Bima und der Stadt über Flächen der Bima, die auf Potsdamer Gebiet liegen.“ Das Künstler- und Gründerzentrum am Eingang der Schiffbauergasse wäre nach dem zwischen Waschhaus und Fabrik geplanten Neubau eines Bandprobezentrums die letzte große Erweiterung des seit 1992 wachsenden Kunst- und Kreativquartiers Schiffbauergasse. Von Volker Oelschläger

Erweiterung des Kunst- und Kreativquartiers Schiffbauergasse - Nach Auszug der Bundespolizei: Stadt will Husarenkaserne noch immer übernehmen