Potsdam gedenkt der NS-Opfer

Vor 75 Jahren fand das Grauen ein Ende: Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit. Als größtes deutsches Vernichtungslager gilt es als Symbol des Holocausts – und als Mahnung an die nachkommenden Generationen. Seit 1996 ist der Jahrestag offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, auch in Potsdam wird er begangen. Die Landeshauptstadt lädt um 11 Uhr zu einer Gedenkstunde auf dem nach dem Auschwitz-Häftling benannten Willi-Frohwein-Platz ein. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) wird eine Ansprache in Erinnerung an die Befreiung von Auschwitz halten. Außerdem wird es Beiträge von Schülern des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums geben. Blumen, Reden und Spaziergänge: In der Gedenkstätte Lindenstraße lädt die Fördergemeinschaft „Lindenstraße 54“ in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte und der Stadt Potsdam um 13 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung ein. Am Mahnmal im Innenhof der Lindenstraße werden Blumen niedergelegt, außerdem werden OB Mike Schubert (SPD), Wissenschaftsministerin Manja Schüle und Gedenkstättenleiterin Ute Gerland eine Rede halten, Schüler der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ untermalen das Gedenken musikalisch. Um 17 Uhr findet ein Stolpersteinspaziergang durch Babelsberg statt. Dazu lädt das Fanprojekt Babelsberg in der Rudolf-Breitscheid-Straße 19 ein, wo der Spaziergang beginnt. Gemeinsam geht es danach durch Babelsberg, um sich mit der jüdischen Geschichte des Kiezes zu befassen, Stolpersteine zu putzen – und sich zu erinnern. Vorher wurden Stolpersteine geputzt: Um 18 Uhr wird es vor dem jüdischen Gemeindehaus in der Werner-Seelenbinder-Straße 4 ein gemeinsames Holocaust-Gedenken mit Rabbiner Nachum Presman und Pfarrerin Cornelia Radeke-Engst geben. Dabei werden Gebete vorgetragen. Für die musikalische Untermalung wird Ralf Benschu am Saxofon sorgen. Im Anschluss daran wird Olaf Glöckner vom Moses Mendelssohn Zentrum in der Garnisonkirche einen Vortrag über jüdischen Widerstand halten. Im Vorfeld des Gedenktags starteten Schüler des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums am Freitag eine gemeinsame Putzaktion der Potsdamer Stolpersteine. Wie Zehntklässlerin Sarah Noack (16) erklärt: „Mit der Aktion wollen wir das Gedenken aufrechterhalten. Es ist wichtig, dass man die Stolpersteine gut sieht, sodass man wieder über sie stolpern kann.“ Lesen Sie auch: Wo es in Potsdam jüdisches Leben gab – und was heute davon übrig ist Holocaust-Gedenken: 13 Stolpersteine für Rheinsberg Antisemitismus: Falkenseer Bündnis mahnt zur Wachsamkeit Von Johanna Apel

75 Jahre Auschwitz-Befreiung - So gedenkt Potsdam der Opfer des Nationalsozialismus