Potsdamer sind offen für die Corona-Warn-App

Die Corona--Warn-App des Robert-Koch-Instituts ist da. Seit Dienstagmorgen steht die offizielle deutsche Warn-App im Kampf gegen den Coronavirus zum Download bereit. Doch die Frage ist: Wer nutzt sie? Die MAZ hat sich in Potsdam umgehört. Kommt die App zu spät? Der Babelsberger Ingo Sens hat sich die neue Corona-Warn-App nicht runtergeladen. „Noch nicht“, sagt er, „sie ist ja erst heute auf den Markt gekommen und ich bin nicht sofort auf den Zug mit aufgesprungen.“ Die App sei schwierig zu finden, „das habe ich auch neulich im Radio gehört. Da gibt es wohl ein paar technische Dinge, die schwierig sind.“ Er würde die App aber durchaus nutzen, Sorgen um seine Daten macht er sich nicht. Er fragt sich allerdings, „ob sie zu spät kommt oder gerade richtig, und finde es schwierig zu beantworten.“ Der Babelsberger wolle sich weiter informieren und die App gegebenenfalls in nächster Zeit installieren. Sofortige Installation: Anders als Ingo Sens reagierte Kathrin Dreyer sofort, als die App auf den Markt kam. „Ich habe sie mir direkt runtergeladen“, erzählt die Potsdamerin. Es habe eine Weile gedauert, die Warn-App zu finden: „Ich habe mich dann noch mal informiert, wie das Logo aussehen soll und sie jetzt auf meinem Handy.“ Kathrin Dreyer wolle die App auch an ihre Freunde weiterempfehlen. „Wenn man dadurch eine zweite Welle verhindern kann, wieso sollte man die App nicht mal ausprobieren? Wir haben es schon so weit geschafft, niedrige Infektionszahlen und wenn ich durch die Warn-App helfen kann, dann mache ich das gerne.“ Da man die App jederzeit löschen könne, macht sich Kathrin Dreyer keine Sorgen um ihre Daten: „Ich sehe für mich keine Gefahr. Ich werde das jetzt alles beobachten und wenn mir an der App etwas komisch vorkommen sollte, dann kann ich sie deinstallieren.“ Die App sei ein spannender Versuch, neue Ansteckungen zu verhindern. „Grundsätzlich richtig“: Auch Clemens Paarmann ist offen für die Benutzung der App: „Ich finde sie grundsätzlich richtig, habe sie mir aber noch nicht runtergeladen.“ Der Babelsberger frage sich, wie sinnvoll eine Warn-App sei, wenn sie nicht jeder nutze. „Ich glaube, wenn sie sich noch mehr Leute runterladen und bis zu 80 Prozent die App nutzen, dann würde ich mich auch überreden lassen.“ Erst einmal wolle er aber das Geschehen beobachten. Bedenken wegen des Datenschutzes habe er bisher nicht gehabt: „Das ist alles für einen guten Zweck, ich bleibe offen.“ Leichtere Suche gewünscht: Jeffrey Schlosshauer hat sich die App runtergeladen und sieht keine Gründe, die gegen ihre Nutzung sprechen: „Ich habe sie jetzt auf meinem Handy, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu vermeiden.“ Der junge Potsdamer habe etwas Zeit gebraucht, um die richtige App zu finden. „Es gibt sehr viele verschiedene Apps von verschiedenen Anbietern, auf die offizielle App bin ich über einen Link auf einen Nachrichtenportal gestoßen“, sagt er. Eine leichtere Suche sei wünschenswert. Seine persönlichen Daten sieht Jeffrey Schlosshauer nicht in Gefahr, er wolle die App auch im Bekanntenkreis verbreiten. Zustimmung trotz fehlenden Smartphones: Die Potsdamerin Krista Runge besitzt kein Smartphone. Dennoch habe sie von der App mitbekommen und sehe diese als Schritt in die richtige Richtung. „Ich bin schon über 80 Jahre alt und nutze die App selbst nicht, ich kann es gar nicht“, sagt sie. Krista Runge freue sich umso mehr über jüngere Leute, die die App auf ihrem Handy installieren. „Ich bin sowieso immer wieder beeindruckt, wie gut sich die Potsdamer verhalten, wie Abstände gewahrt, Masken getragen werden.“ Sofern die App weitere Corona-Infizierte vermeiden könne, sei sie sinnvoll und die Installation zeige die Mühe der Potsdamer. Und was denken Sie? Sagen Sie uns Ihre Meinung: Von Mirja Gottschalkson