Um die neue Straßenbahn nach Krampnitz zu bauen, muss die Stadt Potsdam mit rund 60 Grundstückseigentümern einigen und voraussichtlich Millionensummen investieren.
Aus der Antwort der Verwaltung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Stadtverordneten Dennis Hohloch geht hervor, dass Teilflächen von rund 60 Grundstücken nötig sind, um die Tram für das geplante Wohngebiet nach Norden führen zu können. Für den Weiterbau nach Fahrland seien Teilflächen von rund 30 weiteren Flurstücken nötig.
Stadt will Enteignungsverfahren vermeiden
Ziel sei es, „dass alle benötigten Flächen erworben werden und auf Enteignungsverfahren verzichtet werden kann“. Mit den ersten „betroffenen Grundstückseigentümer sind bereits Kaufverhandlungen aufgenommen worden, die schrittweise auf alle betroffenen Eigentümer ausgedehnt werden“, schreibt die Verwaltung. Vor Baubeginn müsse der Grunderwerb vollständig abgeschlossen sein.
Teilflächen sind mindestens 2,6 Millionen Euro wert
Zu den Kosten gibt es angesichts der offenen Verhandlungen keine konkreten Aussagen. „Der Bodenrichtwert der in der Vorkaufsrechtssatzung ausgewiesenen benötigten Flurstücksflächen liegt aktuell bei 2,6 Millionen Euro.
Der tatsächliche finanzielle Aufwand kann erst nach Abschluss erster Ankaufverhandlungen geschätzt werden“, schreibt die Verwaltung.
Im Mai wurde bekannt, dass die Fertigstellung 2025 unmöglich ist
Hinzu kommt, dass der Trassenverlauf noch viele offene Fragen aufweist. Gerade bei der Überquerung der Nedlitzer Insel in Neu Fahrland ist bislang unklar, wie die Straßenbahn geführt wird. An der Nordbrücke steht der bislang bekannten Vorzugsvariante sogar das denkmalgeschützte Chausseehaus im Weg (MAZ berichtete).
Ursprünglich sollte die Tram bereits 2025 fertiggestellt sein.Im Mai wurde bekannt, dass der Termin nicht zu halten ist und sich die Fertigstellung mindestens bis 2028 verzögern wird.
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Von Peter Degener