Was mag Khatib Abdulrahman Khatib wohl am Freitagabend durch den Kopf gegangen sein? Der Oberbürgermeister von Sansibar-Stadt ist seit Donnerstag mit einer Delegation in Potsdam zu Besuch, um die Städtepartnerschaft zu besiegeln. Auf den ersten Blick haben die beiden Städte fast nichts gemeinsam, doch es gibt erstaunlich viele Parallelen: Beide Städte sind stolz auf ihre Unesco-Welterbestätten, beide sind eine Filmhochburg, beide fiebern mit ihren Frauenfußballmannschaften mit.
Da lag es nahe, ein Spiel des SV Babelsberg zu besuchen – noch dazu das Prestige-Derby gegen den Dauerrevalen Energie Cottbus. Doch ob sich auf der Insel im Indischen Ozean jemals Szenen wie die vom Freitagabend abgespielt haben, darf bezweifelt werden.
Polizei stürmt mehrfach den Platz
Das Fußballspiel, zu dem Khatib Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs begleitete, hatte nicht viel mit Fußball zu tun: Das Brandenburg-Derby zwischen dem SV Babelsberg 03 und Energie Cottbus musste mehrfach unterbrochen werden, weil Fans Bengalos zündeten und den Platz stürmten. Aufgrund einiger weniger Chaoten stand das Spiel kurz vor dem Abbruch. Zeitweise waren mehr als 50 Polizisten auf dem Spielfeld. Der 2:1-Heimsieg des SVB geriet dabei zur Nebensache.
„Es ist sehr schade, dass bei solch einer tollen Kulisse so etwas passieren muss. Sowas gehört nicht auf die Fußballplätze“, sagte Babelsberg-Trainer Cem Efe, am Abend.
Es bleibt zu hoffen, dass die frisch besiegelte Freundschaft zwischen den zwei Städten nicht darunter leiden muss.
Teil zwei der formellen Besiegelung folgt im Juli: Dann fährt Oberbürgermeister Jakobs mit einer Delegation zum Gegenbesuch nach Sansibar.
Von MAZonline