Schulstandort Waldstadt auf der Kippe: Wie geht es weiter?

Die Stadt Potsdam hält an dem geplanten Schulstandort Waldstadt Süd fest, auch wenn dort aktuell die Grundstücksfrage noch ungeklärt ist. Auf MAZ-Anfrage bestätigte das Rathaus, dass man die geplante Gesamtschule zum Schuljahr 2024/25 fertigstellen wolle. „Ob dies noch zu erreichen ist, hängt vom Fortgang des Verfahrens ab“, teilt eine Rathaussprecherin angesichts der langwierigen Verhandlungen mit dem Land um das vorgesehene Waldstück am Bahnhof Rehbrücke mit. Wie berichtet, kosten die Forstflächen für den Schulcampus ebenso wie die Flächen für geplante Sozialwohnungen in der Pirschheide viele Millionen Euro mehr als erwartet. Grund: Der Landesforstbetrieb darf nicht unter Wert verkaufen. Die Stadt braucht neue Schulen: Die steigenden Schülerzahlen im Stadtgebiet sorgen allerdings dafür, dass die Stadt bereits „zum Schuljahr 2022/23 von einem zusätzlichen Bedarf von drei Zügen in der Jahrgangsstufe 7“ ausgeht. Sollte dieser Bedarf nicht durch vorhandene Platzkapazitäten an anderen weiterführenden Schulen gedeckt werden können, werde „auch nach Übergangsstandorten gesucht werden müssen“, so das Rathaus. Auch zwei weitere Schulen sind von den Plänen in der Waldstadt betroffen. So soll neben der Gesamtschule auch ein Neubau für die am Schlaatz befindliche Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen entstehen. Diese „Schule Am Nuthetal“ soll ebenfalls bestenfalls zum Herbst 2024 nach Waldstadt ziehen. „Im Hinblick auf die knapper werdenden Potenzialflächen für soziale Infrastruktur im Stadtgebiet sollten Flächen für die Förderschule in der Waldstadt Süd jedoch bereits jetzt planerisch gesichert werden“, heißt es aus dem Rathaus. Thema in der nächsten Stadtverordnetenversammlung: Das bisherige Gebäude der Förderschule am Schlaatz ist wiederum für ein noch zu gründendes Gymnasium am Schlaatz vorgesehen. Etwa zwei Jahre Um- und Ausbau des Standorts seien nötig, sodass frühestens im Herbst 2026 das Gymnasium eröffnen könnte. Inwieweit hier Druck durch steigende Schülerzahlen bestehe, werde erst über die nächste Schülerzahlenprognose in der neuen Schulentwicklungsplanung ermittelt. Zur ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause am 14. August will das Rathaus den Stadtverordneten eine Mitteilungsvorlage „zur Konkretisierung des weiteren Verfahrens“ in der Waldstadt vorlegen. Die Staatskanzlei hatte gegenüber der MAZ angekündigt, „kurzfristig“ einen Vorschlag über den Ankauf des Waldgrundstücks aus dem Betriebsvermögen des Landesforstbetriebs machen zu wollen. Seit fast zwei Jahren dauern die Verhandlungen an. Zuletzt wurde jedoch deutlich, dass ein vergünstigter Verkauf des Areals an die Stadt wegen der geltenden Haushalsregelungen nicht zulässig wäre und die Fläche sogar als teures Bauerwartungsland betrachtet werden muss. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte das Projekt an dieser Stelle deshalb aus Kostengründen infrage gestellt. Von Peter Degener

Forstflächen zu teuer - Schulstandort Waldstadt auf der Kippe: Wie geht es weiter?