Spendenaktion wegen Corona: Falkenhof und Waldschule in Potsdam brauchen Hilfe

Der Verein Wald-Jagd-Naturerlebnis ringt um den Fortbestand seiner Waldschule und des Falkenhofs in den Ravensbergen. Am Montag startete er eine Spendensammelaktion im Internet (www.potsdam-crowd.de/falkenhof ). Ziel seien 10.000 Euro, sagt Leiterin Ilka Simm-Schönholz. Wie sehr werden der Falkenhof und die Waldschule in der Corona-Krise eingeschränkt? Ilka Simm-Schönholz: Mitte März mussten wir komplett schließen. Seit dem 22. April dürfen wir beide Gelände wieder öffnen, jedoch keine Veranstaltungen, wie Kindergeburtstage, Falkner für einen Tag, Umweltbildungsveranstaltungen, Teamtage, Außenauftritte und Kitaprojekte durchführen. Schulklassen haben ihren Besuch bis zum Beginn der Ferien abgesagt. Bis zum 31. Dezember wurden alle Übernachtungen inklusive Bildungsprogramm abgesagt. Wir wissen noch nicht, ob wir das Feriencamp in den Sommerferien durchführen dürfen. Welche Angebote können Sie noch machen? Wir haben geöffnet und unsere Öffnungszeiten den Umständen angepasst. Auf dem Falkenhof sind wir täglich von 10 bis 16 Uhr, im Waldhaus Dienstag, Donnerstag und Sonntag ebenfalls von 10 bis 16 Uhr. Die Besucher können auf dem Falkenhof beim Flugtraining zuschauen und viel Interessantes an den verschiedenen Biotopen, wie Insektenhotel, Bienenschaukasten und Bachlauf entdecken. Im Waldhaus warten unsere Waldschultiere auf neugierige Gäste. Wie können Sie sich sonst noch finanzieren? Momentan können wir uns nur durch Spenden und den Eintritt finanzieren. Alles andere fällt weg. Von der ILB erhielten wir eine einmalige Förderung. Diese deckt jedoch nicht mal die laufenden Kosten für einen Monat. Wir benötigen im Schnitt 29.000 Euro pro Monat, für alle laufenden Kosten. Zum Beispiel haben wir im Juni 2019 mit unseren Veranstaltungen 77.000 Euro erwirtschaftet. Im Sommer erarbeiten wir das Geld für die Wintermonate. Wie können Sie Kosten senken, was ist unvermeidlich? Wir haben Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt, jedoch muss die Betreuung und Versorgung aller Tiere gewährleistet werden. Der Verein spart an allen Ecken und Enden. Unvermeidliche Kosten, wie Miete, Nebenkosten, Versorgung unserer Tiere und die der Wildtierauffangstation und Gehälter können nicht gesenkt werden. Wie geht es Ihren Tieren? Wie können Sie die Versorgung der Tiere bislang sicherstellen? Unseren Tieren geht es gut. Die letzte große Futterlieferung für die Greifvögel haben wir zum Glück schon im Februar bestellt und bezahlt und Jäger versorgen unsere Vögel mit Wild. Außerdem erreichen uns auch immer wieder Futterspenden für die Streichelzoo- und Waldhaustiere – zum Beispiel Möhren, Kartoffeln und Trockenfutter – und unsere Mitarbeiter sammeln auf unseren Geländen Löwenzahn, Vogelmiere und andere Pflanzen die unsere Tiere gern fressen. Sie haben eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Wofür genau benötigen Sie finanzielle Unterstützung? Wir versuchen mit dem Crowdfunding-Projekt die finanziellen Ausfälle etwas aufzufangen. Die Auswirkungen der Corona-Krise werden für uns noch sehr lange zu spüren sein. Wir müssen jetzt kämpfen, dass 20 Jahre erfolgreiche Umweltbildung und Waldpädagogik, Tier- und Naturschutz, Zuchtprojekte, Jugendhilfe und Öffentlichkeitsarbeit nicht umsonst waren. Wir bedanken uns bei allen bisherigen Spendern und Unterstützern, die uns über die ersten zwei Monate gebracht haben. Allerdings liegt noch der schwierigste Weg vor uns: über den Winter zu kommen. Lesen Sie auch: Willkommen in Potsdams wildester Schule! Hier gibt es in Potsdam Masken zu kaufen Potsdamer Volkspark öffnet wieder – mit Einschränkungen Von Alexander Engels

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