Die Stadt Potsdam möchte die neue Städtepartnerschaft mit dem französischen Versailles im Stadtbild mit einer Neubenennung würdigen. Anlässlich der Partnerschaft und „zum Gedenken an den ,Waffenstillstand von Compiègne’ vor 100 Jahren am 11. November 1918“, der den Ersten Weltkrieg beendete, soll hinter dem Alten Rathaus eine kleine Fläche in „Versailler Platz“ umbenannt werden.
Skulptur zum Thema „Toleranz“ soll aufgestellt werden
Diesen Vorschlag will der Oberbürgermeister in die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einbringen. Die Lelbach-Stiftung des Berliner Bauunternehmers Abris Lelbach, der derzeit die Häuser in der Brauerstraße neben dem Museum Barberini errichtet, plant zudem, eine Skulptur zum Thema Toleranz für den Platz zu spenden. Bis Mitte 2019, wenn die Häuser in der Brauerstraße fertiggestellt sind, soll ein Wettbewerb für das Kunstwerk durchgeführt werden. Ab 2020 soll der Versailler Platz gestaltet werden.
Nach Ziegenmarkt und Blücherplatz wird nun Versailles geehrt
Historisch wurde der Ort hinter dem Alten Rathaus, dem früheren Endpunkt der Berliner Straße, als „Am kleinen Marktplatz“ und später als Ziegenmarkt bezeichnet. Nach dem Tod des preußischen Generalfeldmarschalls Gerhard Leberecht von Blücher im Jahr 1819, der die Befreiungskriege gegen Napoleon führte, erhielt der Platz auf königlichen Befehl den Namen „Blücherplatz“. Am Ende des Zweiten Weltkriegs und durch Abrisse beim Wiederaufbau nach dem Krieg wurde die Bebauung rund um den Platz bis auf das Alte Rathaus völlig zerstört, so dass der Platz verschwand.
Von Peter Degener