„The Great Nowitzki": Wie Thomas Pletzinger Dirk Nowitzki kennengelernt hat

Der Literaturladen Wist in Potsdam hat am Montagabend ganz im Zeichen des Basketballs gestanden. Buchautor Thomas Pletzinger kam vorbei, um mit Buchhändler Felix Palent und Carsten Wist über „The Great Nowitzki“ zu sprechen. Darin hat der 44-Jährige seine jahrelangen Beobachtungen gebündelt, in denen er an der Seite von Dirk Nowitzki gewesen ist. Beobachtungen, die am Montag so einige Menschen aus Berlin interessierten, die für die Lesung nach Potsdam kamen. Insgesamt rund 50 Zuschauer zwängten sich in die obere Etage des Buchladens, in dem schon DDR-Radsportstar Gustav „Täve“ Schur und Sportkommentator Marcel Reif gelesen hatten. Sie freuten sich auf „The Great Pletzinger“, wie die Buchhändler Thomas Pletzinger ankündigten. „Es ist eines der interessantesten Bücher des Jahres und weit mehr als ein Sportbuch. Es ist eine literarische Sportreportage, die ich so noch nicht gelesen habe“, sagte Buchhändler Carsten Wist. Dirk Nowitzki überrascht und begeistert Thomas Pletzinger: Zwei Stunden sprechen die Buchhändler Carsten Wist und Felix Palent mit Thomas Pletzinger über sein Werk – und den Werdegang der 512 Seiten, für die er Ex-Basketballprofi Dirk Nowitzki von 2012 bis zum Karriereende im April 2019 begleitet hat. „Ich wollte das System Nowitzki verstehen und herausfinden, was ihn besonders macht“, schildert Thomas Pletzinger. Ihm sei aufgefallen, dass Journalisten und Anhänger ihn zu kennen glaubten, Dirk Nowitzki allerdings als Medienprofi einen nicht zu unterschätzenden Autopiloten habe. Den Menschen hinter dem Basketballstar und Medienprofi wollte der Buchautor kennenlernen – und für die Nachwelt festhalten. Dabei hat Nowitzki ihn im Laufe der Jahre immer wieder überrascht und beeindruckt. Zum Beispiel, als er mit Mitspielern der Dallas Mavericks über John Steinbecks „Jenseits von Eden“ diskutierte. Oder er in der Hala Tivoli im slowenischen Ljubljlana für einen Werbedreh zu klassischer Musik Körbe versenkte. Als er im März 2017 die 30.000-Punkte-Marke knackte und seine Karriere als sechsterfolgreichster NBA-Körbewerfer überhaupt beendete. Wie Holger Geschwindner ihn fasziniert hat: Herausgekommen ist nicht nur ein Buch über Dirk Nowitzki, sondern ebenso über seinen Mentor und persönlichen Trainer Holger Geschwindner. Der 73-Jährige, selbst ehemaliger Basketball-Nationalspieler, hat Thomas Pletzinger fasziniert: „Egal ob Mathe, Physik, Philosophie, Musik, Basketball: Er weiß über alles Bescheid“, erzählt der 44-Jährige. Er sah ihm bei seinen unkonventionellen Trainingsmethoden zu und erinnert sich an Trainingseinheiten mit Jazzmusik. Das Ziel: Den Spielrhythmus seiner Basketballer zu verbessern. Davon profitierte nicht nur Dirk Nowitzki. Auch Basketball-Nationalspieler wie Demond Greene, Marvin Willoughby oder Robert Garrett betreute er. Den Menschen Dirk Nowitzki kennenlernen: In den sieben Jahren ist nicht nur bei Nowitzki, sondern auch bei Thomas Pletzinger viel passiert. Beide wurden in diesem Zeitraum Väter dreier Kinder, haben gemeinsame Freunde und Bekannte. „Als meine Tochter gefragt wurde, was ich beruflich mache, sagte sie nur: Dirk Nowitzki“, schildert der 44-Jährige. Zwischen beiden entstand ein Vertrauensverhältnis, das es ihm ermöglichte, den Menschen Dirk Nowitzki kennenzulernen. Wie Dirk Nowitzki das Buch von Thomas Pletzinger beurteilt: Als Thomas Pletzinger ihm in Würzburg im August das erste gedruckte Exemplar überreicht, macht Nowitzki große Augen. „Das wird wohl das dickste Buche sein, das ich je gelesen habe“, flachst er. Zwei Monate und 512 Seiten später steht er mit Thomas Pletzinger auf der Bühne der Frankfurter Buchmesse. Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse 2019 stellte Thomas Pletzinger gemeinsam mit Dirk Nowitzki sein Buch „The Great Nowitzki“ vor. Auch auf dem Boston Book Festival erzählte er im Oktober über seine Zusammenarbeit mit dem Würzburger. In Dallas hat er sein Buch bisher noch nicht vorgestellt. Weitere angekündigte Lesungen von Thomas Pletzinger: 12. Dezember in Leipzig, 6. Februar 2020 in Hamburg, 12. Februar in Oldenburg, 13. Februar in Heidelberg, 18. Februar in Bamberg, 19. Februar in München, 26. Februar in Würzburg. „Pletzi war bei all meinen Meilensteinen dabei, war bei meiner Familie zuhause und hat in den vergangenen Jahren einfach dazugehört“, erzählt der Ex-Basketballprofi. Und auch, wenn es Nowitzki als surreal bezeichnet, ein Buch über sich selbst zu lesen, habe es ihn dennoch bewegt: „Manchmal musste ich lachen, an anderer Stelle wie im Moment meines Karriereendes hatte ich Tränen in den Augen. Er beschreibt Räume und Landschaften so, als hätte ich die Momente gerade erst erlebt. Das hat er toll gemacht.“ Der größte deutsche NBA-Star dankt ab: Die Karriere von Dirk Nowitzki in Bildern Dirk Nowitzki richtet sich nach NBA-Rücktritt mit Dankesrede an Dallas-Fans „Mal gehen lassen“: Wie Nowitzkis Anzüge passen nicht mehr Nowitzki erhält Verdienstorden für soziales Engagement von Bundespräsident Steinmeier Von Fabian Lamster

Buch über Dirk Nowitzki - Wie Thomas Pletzinger den Menschen hinter dem ehemaligen Basketballstar kennengelernt hat