Die Welt ist eine Kugel – erst recht hinter dem Schaufenster in der Friedrich-Ebert-Straße 86. Dort hat am Samstag bei herrlichstem Mai-Wetter die Inge-Glas-Manufaktur ihr allererstes Ladengeschäft eröffnet: ein Winterwunderland aus funkelnden Weihnachtskugeln jeglicher Couleur.
Für das in Neustadt bei Coburg (Bayern) ansässige Familienunternehmen, das laut eigner Aussage Europamarktführer für Glaskugeln, Christbaumkugeln und Glas-Christbaumschmuck ist, ist 365 Tage Weihnachten im Jahr – und das nun auch in Potsdam.
Nahe dem Nauener Tor sind hunderte Kugel-Modelle zu haben: allesamt Mund geblasen, wie das Unternehmen versichert, mit echtem Sterlingsilber veredelt und liebevoll von Hand bemalt. Aber Inge kann nicht nur klassisch. Die Manufaktur ist auch für ihre außergewöhnlichen Formen bekannt – 15 000 sollen in Neustadt schlummern.
In Potsdam sind nicht ganz so viele zu haben, aber mehr, als ein Weihnachtsbaum tragen kann, darunter Nikoläuse und Märchenfiguren, Champagnerfläschen und Kaviardosen, Käseecken, Schinkenkeulen und Salamis, der Hauptmann von Köpenick und der Alte Fritz, Chilischoten und Kartoffeln. Nicht zu vergessen: die Weihnachtsgurke.
Wie? Die kennen Sie nicht? Dann fragen Sie mal in den USA nach! Da ist „The Christmas Pickle“ ein Festtagsrenner. Die Gurke wird irgendwo in den grünen Tiefen der Tannbaumzweige versteckt. Wer sie als erster entdeckt, bekommt nicht nur ein Extra-Geschenk, ihm soll auch eine Extra-Portion Glück fürs kommende Jahr beschieden sein. Verrückt, diese Amerikaner, meinen Sie? Es kommt noch verrückter: Die Amis behaupten nämlich, dass die krumme Nummer eine deutsche Weihnachtstradition ist. Na dann: Halleluja!
Von Nadine Fabian