Für den Putlitzer Wolfgang Thätner waren die Fällaktion und die Debatte zur Platzgestaltung Anlass, eine Bilddokumentation zur Geschichte der Friedenseiche und des Platzes zu erarbeiten. Da ältere Fotos nicht vorhanden sind, stehen die letzten 100Jahre der Rathauseiche im Mittelpunkt.
Wolfgang Thätner, den man seit Jahrzehnten selbst nie ohne Fotoapparat sieht, wählte historische Fotos aus seinem umfangreichen "Atabild"-Archiv aus. Einen Teil des Fundus, betont der Autor, erstand er von der Kaufmannsfamilie Glaser, die über einhundert Jahre lang mit ihrem Warenhandel gegenüber dem Rathaus ansässig war. Was die geschichtlichen Fakten betrifft, wurde er vom Putlitzer Urgestein Herbert Dannehl unterstützt.
Wie der Leser erfährt, war die Eiche stets der lebendige Mittelpunkt von Putlitz und ein beliebtes Postkartenmotiv. Dort verabredete man sich, ließen sich Hochzeitsgesellschaften fotografieren, gab es Kundgebungen anlässlich des Kaiser-Geburtstages und Aufmärsche des Schützenvereins. "Kleine und große Führer", hatten Reden an der Kaiserstatue hinter der Eiche gehalten. Auf den Bildern zu sehen ist auch vieles aus dem Alltagsgeschehen: Molkereiwagen, Ortspolizisten mit Fahrrad oder Pferdeschlitten auf den ersten Farbaufnahmen aus dem Jahre 1933.
Die Eiche war, wie dokumentiert wird, Zeuge der dreitägigen 1000-Jahr-Feier der Stadt Putlitz im Jahre 1957, von Gottesdiensten im Freien seit 1970 und vieler anderer Aktivitäten. Man sieht den Baum noch in voller Pracht und kann verfolgen, wie er vor drei Jahren Stück für Stück herunter genommen wurde.
Bestellen kann man die 35-seitige Fotodokumentation in der Rathaus-Infothek, 033981/ 8 02 02.
.Von Ulrich Fischer
Wolfgang Thätner, "Die Putlitzer Rathauseiche", Eigenverlag Atabild, 35 Euro. Mehr Infos im Internet unter www.putlitz.org