Ein Intercity-Zug stieß am späten Montagabend nahe Glöwen mit Wild zusammen. Gegen 20.50 Uhr war die Bahn auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin unterwegs, als sich der Unfall ereignete.
350 Personen saßen fest
Die Feuerwehren aus Glöwen, Bendelin und Netzow waren eine der ersten vor Ort. Das Zugpersonal hatte bereits erste Maßnahmen eingeleitet, bestätigt Jens Morche, Ortswehrführer der Glöwener Wehr.
„Zunächst mussten wir die Strecke sofort sperren lassen. Ohne diese Maßnahmen betritt keiner das Gleis“, sagt er. 350 Personen saßen im IC fest. Die Deutsche Bahn habe einen nachfolgenden ICE sofort neben dem verunfallten Zug stoppen lassen.
Zuggäste in ICE umgeladen
„So wird verhindert, dass die Bahnreisenden mit dem Bus abtransportiert werden müssen“, weiß Morche. Mit speziellen Klapptreppen konnten die 35 Einsatzkräfte die Fahrgäste nach der Streckenfreigabe in den Ersatzzug umladen.
„Das geschah alles in enger Absprache und Zusammenarbeit mit dem Zugpersonal, unserer Leitstelle und der Leitstelle der Deutschen Bahn“, so der Ortswehrführer aus Glöwen. Auch der Norfallmanager der Bahn war zur Einsatzstelle alarmiert.
Wildunfälle mit Zügen keine Seltenheit
Der Intercity-Zug war in der Front beschädigt. Laut Jens Morche bezeichnete der Zugführer das Tier als einen der größten Hirsche in der Prignitz. Lichter, Verbindungen und Lack waren am Zug offensichtlich beschädigt. Eine Schadenshöhe war am Abend noch unbekannt.
Derartige Wildunfälle auf der dortigen Bahnstrecke sind keine Seltenheit. „Ein bis zwei Mal im Jahr werden wir zu solchen Wildunfällen gerufen“, so Morche. Nach einer guten dreiviertel Stunde waren schließlich alle 350 Passagiere in den ICE umgeladen.
Verspätungen auf der Strecke
Während den Maßnahmen und der Streckensperrung kam es zu Behinderungen auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg. Nach gut einer Stunde konnte der Ersatzug seine Fahrt fortsetzen. Der Intercity fuhr leer. Es kam zu Verzögerungen nachfolgender Zugfahrten.
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Von Marcus J. Pfeiffer