Meyenburg: Baugebiet an der Hagenstraße nimmt Formen an

Nach jahrelangen Diskussionen ohne greifbare Ergebnisse nimmt die Entwicklung von Wohnbauflächen in der Stadt Meyenburg jetzt konkrete Formen an. Die Verwaltung stellte im Bau- und Wirtschaftsausschuss die Möglichkeiten für eine Fläche an der Hagenstraße vor. An der Hagenstraße in Meyenburg soll Bauland entstehen: Das Areal, das südlich der Feuerwache liegt und derzeit noch als Kleingartengelände genutzt wird, hatten die Stadtverordneten aus einer Reihe von Vorschlägen favorisiert und der Verwaltung im Dezember den Auftrag erteilt, die weiteren Schritte vorzubereiten. Zwar waren auch eine Fläche an der Putlitzer Straße hinter dem Edeka-Markt und die so genannten Knustgärten an der Heinrich-Heine-Straße noch einmal im Herbst vergangenen Jahres im Ausschuss betrachtet worden. Letztendlich ist aber die Entwicklung an der Hagenstraße mit dem geringsten Aufwand verbunden. Zudem befindet sich das Grundstück im Eigentum der Stadt. Das trifft auf die beiden anderen Flächen nicht zu. Dennoch – auch die Ausweisung von Bauland an der Hagenstraße wird Zeit und Geld kosten. Um die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, muss die Stadt einen Bebauungsplan aufstellen lassen. Die einfachere Variante – eine Einbeziehungssatzung, mit der das Grundstück dem Innenbereich zugeordnet werden würde – hat die Kreisverwaltung als genehmigende Behörde abgelehnt, teilte Meyenburgs Bauamtsleiterin Uta Nebert mit. 3900 Quadratmeter stehen an der Hagenstraße in Meyenburg zur Verfügung: Zumindest könnte aber der B-Plan in einem beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Dafür wäre weder die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit noch ein Umweltbericht notwendig, informierte Nebert. Für das rund 3900 Quadratmeter große Grundstück hat Verwaltungsmitarbeiter Stefan Simon dem Ausschuss drei Varianten für den Zuschnitt aufgezeigt. Maximal seien sechs Parzellen möglich, die zum Teil in zweiter Reihe liegen und über den Verbindungsweg erreicht werden könnten. Eine weitere Variante sähe in einem ersten Schritt vier Parzellen vor, wobei ein Teil des Grundstücks als Ausbaureserve zurückgehalten werden könnte. Variante drei läge mit fünf Parzellen genau zwischen den anderen beiden Modellen. Dabei wären alle Grundstücke von der Hagenstraße aus erreichbar. Kleingärtner sollen Ersatz in Meyenburg angeboten bekommen: Die Kosten für die Erschließung bewegen sich je nach Vorschlag zwischen 43 000 und 66 000 Euro. Hinzu käme der finanzielle Aufwand für die Planungsleistungen, Vermessung und Bodengutachten, die im Haushalt der Stadt für dieses Jahr berücksichtigt sind. Über den Etat wollen die Stadtverordneten auf der Sitzung am 17. März abstimmen. „Wie die Grundstückspreise festgelegt werden, müssen wir später sehen“, sagte Uta Nebert. Wird das Projekt weiter verfolgt, muss die Stadt auch noch eine Lösung für die Kleingärtner finden, die von der Umnutzung betroffen wären. Zehn Verträge müssten gekündigt werden. Das sei zum 31. Dezember 2021 möglich, erklärte Stefan Simon. „Wir müssen auch daran denken, den Pächtern Ersatz anzubieten“, erinnerte Ausschussmitglied Chris Krassowski. Parzellen in anderen Kleingartenkolonien Interessenten zur Verfügung zu stellen, sei von Anfang an Bestandteil aller Überlegungen gewesen, um Bauland an der Hagenstraße auszuweisen. Von Stephanie Fedders