A 14 in der Prignitz: In Sachsen-Anhalt wird gebaut, für die Prignitz noch geplant

Beim Neubau der Autobahn 14 geht es sichtbar voran – dafür ist allerdings der Blick über die Elbe notwendig, denn gebaut wird derzeit nur bei den Nachbarn in Sachsen-Anhalt. Jetzt konnte der dortige Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) bekannt geben, dass ein weiteres Teilstück kurz vor der Fertigstellung steht. Ab September ist ein weiteres Stück A 14 fertig: Und das sogar vor dem ursprünglich angedachten Termin, wie der MDR vermeldete. Der 8,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Colbitz und Tangerhütte im Landkreis Stendal soll schon am 14. September für den Verkehr freigegeben werden – und damit bereits zwei Monate früher als geplant. Seit August 2018 wird laut Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt auch in Richtung Norden weiter gebaut, nämlich zwischen Tangerhütte und Lüderitz. Zudem gebe es bereits Baurecht für drei weitere Abschnitte und feststehende Planungen für zwei Teilbereiche – letztere auch für das Stück zwischen der Anschlussstelle Seehausen-Nord und der Landesgrenze nach Brandenburg. Auf der anderen Seite der Elbe steckt die Deutsche Einheit Fernstraßenplanung- und -bau Gmbh (Deges) noch immer in den Planungen, wie aus dem auf der Internetseite veröffentlichten Zeitplan hervorgeht. Derzeit werden die Änderungen eingearbeitet, die sich unter anderem aus dem Vergleich zwischen dem Land und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ergeben haben. Einigung mit dem BUND wurde vor einem Jahr verkündet: Um die Einigung zu verkünden, war Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) vor einem Jahr sogar an einem Sonntag in die westliche Prignitz gekommen und hatte bei dem (Wahlkampf-)Termin in Wittenberge die Hoffnung geäußert, dass es bald vorangeht. Mehr Tempo wünscht sich auch Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann, der von der Landesregierung „auch Priorität für den Autobahnbau im ländlichen Raum“ einfordert. Potsdam dürfe nicht nur auf den Berliner Ring gucken, so Hermann, der alle Landesteile beim Ausbau der Infrastruktur berücksichtigt wissen möchte. Die Prignitzer brauchen aber weiterhin Geduld, denn erst im Herbst soll für den Teilabschnitt 4 – so wird die rund 17 Kilometer lange Strecke zwischen Wittenberge und der Anschlussstelle Karstädt bezeichnet – die zweite Planänderung eingereicht werden, wie Lutz Günther aus der Abteilung Kommunikation bei der Deges auf MAZ-Nachfrage bestätigte. An der B 189 werden die Amphibien eingesammelt: Dabei liegt der Fokus neben dem Artenschutz auch auf Lärmschutzmaßnahmen, die für die künftigen Anrainerdörfer Lindenberg und Nebelin berücksichtigt werden müssen. Mit dem Planfeststellungsbeschluss und damit der Grundlage für das Baurecht rechnet die Deges frühestens im kommenden Jahr. Entsprechend ist davon auszugehen, dass die ersten Bauarbeiten in der Prignitz auch nicht vor 2021 beginnen werden. 2025 soll die gesamte A 14 fertig gestellt sein: Was derzeit an Vorbereitungen dafür läuft, ist entlang der Bundesstraße 189 zu sehen. Hier sind etliche Meter Amphibienschutzzäune aufgestellt worden, um den Bereich, der später zum Baufeld der Autobahn wird, nach Amphibien und Reptilien abzusuchen. Das muss laut Deges über einen Zeitraum von rund einem Jahr geschehen. Die Tiere werden eingesammelt und umgesiedelt. Nach wie vor ist die Fertigstellung der gesamten A 14 von Magdeburg bis Schwerin über eine Länge von insgesamt 155 Kilometern bis zum Jahr 2025 vorgesehen – das wäre zehn Jahre nach der Freigabe des Abschnittes zwischen Karstädt und Groß Warnow. Von Stephanie Fedders