Ärztehaus Perleberg eröffnet: Jetzt hat auch die Prignitz einen Kieferchirurgen

Es ist ein echtes architektonisches Schmuckstück, dass die Stadt Perleberg und das Kreiskrankenhaus aufwertet: das neue Ärztehaus gegenüber dem Klinikgelände an der Dobberziner Straße. Seit Dezember läuft der Betrieb, jetzt fand die offizielle Eröffnung statt. Zwei Chirurgen haben sich im Ärztehaus Perleberg eingemietet: Zwei Mediziner haben die Gelegenheit genutzt, sich hier einzumieten. Thomas Telschow ist Facharzt für Chirurgie und Orthopädie, Bela Matthias Lieb spezialisiert auf Mund-, Gesichts- und Kieferchirurgie. Diese Kompetenz wird erstmalig im Landkreis angeboten. Wer zum Spezialisten musste, weil der Weisheitszahn im Weg stand, hatte bisher weite Wege zurück zu legen. Karsten Krüger ist entsprechend stolz auf das neue Angebot und sieht es als Bereicherung für die medizinische Versorgung der Region. „Es ist wichtig, dass sich der Standort weiter entwickelt“, sagte der Geschäftsführer des Kreiskrankenhaus Prignitz, die auch noch einen Teil dazu beitragen wird: Die Räume einer dritten Praxis im Ärztehaus sollen von der Klinik selbst genutzt werden. Was Telschow und Lieb fachlich zu bieten haben, das wurde den Gästen der Eröffnungsveranstaltung – zum großen Teil niedergelassene Ärzte aus der Umgebung und damit künftige Kollegen der beiden – sehr eindrucksvoll mit Hilfe der modernen Technik im Konferenzraum vorgeführt. Mediziner lobt die gute Zusammenarbeit während der Bauphase: „Alles hat gut geklappt. Wir konnten uns von Anfang an mit einbringen. Das ist nicht selbstverständlich“, lobte Thomas Telschow die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Ganz schmerzfrei war der Einsatz auf der Baustelle für ihn am Ende allerdings nicht. Das Foto seines blau unterlaufenden Fingernagels war der Einstieg in eine Serie aus Bildern, die den Anwesenden das Leistungsspektrum des Chirurgen dicht vor Augen führte. Von der Kopfplatzwunde bis zum Nagel in der Hand war einiges an Unfällen dabei. Allesamt Nahaufnahmen und nichts für schwache Nerven. Aber Telschow war ganz in seinem Element und hätte sein „Best-of“ der blutigsten Fälle noch fortgesetzt, wenn nicht der nächste Vortrag angekündigt worden wäre. „Schön, einen Kollegen zu sehen, der so sehr für seinen Beruf brennt“, sagte Chefarzt Marko Petrick, der durch die Veranstaltung führte. „Kleiner Schwenk von der Hand in den Mund“: Ihm gelang eine rhetorisch gelungene Überleitung zu Bela Matthias Lieb mit den Worten: „Kleiner Schwenk von der Hand in den Mund.“ Im Gegensatz zu Telschow kam der Kieferchirurg ganz ohne Fotos aus und stellte seinem Beitrag die Frage voran: „Wie ziehe ich den Zahn, wie nähe ich das zu?“ Ein interessantes Thema, wie Lieb erklärte. Dabei war die Fantasie der Anwesenden gefragt sich vorzustellen, mit welchen Methoden eine blutende Wunde gestoppt werden kann. Auch das ging manchem Gast subkutan – also unter die Haut. Am Ende war das Buffet dennoch gut besucht. Info-Veranstaltung für die Öffentlichkeit im Frühjahr geplant: Der zweigeschossige Bau mit einer Nutzfläche von rund 1300 Quadratmetern hat das Krankenhaus zu einhundert Prozent selbst finanziert. Gut 4,5 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Bereits Ende August war die zum Ensemble gehörende Montessori-Kita eröffnet worden. Im Rahmen einer Informations-Veranstaltung im Frühjahr sollen die Räume des Ärztezentrums der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Von Stephanie Fedders

Prignitz - Ärztehaus Perleberg eröffnet: Jetzt hat auch die Prignitz einen Kieferchirurgen