Corona: Kreiskrankenhaus Prignitz ist bereit für interne Impfungen

Das Personal steht bereit, der Raum ist eingerichtet und die Termine sind vergeben – wenn jetzt noch die Lieferung wie angekündigt eintrifft, dann kann in dieser Woche erstmals auch in der Prignitz gegen Covid-19 geimpft werden. Kreiskrankenhaus Prignitz will ab Dienstag Mitarbeiter impfen: Den Anfang macht das Kreiskrankenhaus in Perleberg, das sich zwischen Weihnachten und Neujahr neben den täglichen Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt, auch noch auf diese zusätzliche Aufgabe vorbereitet hat. Die Organisation liegt dabei in den Händen von Jeanette Telschow, die von A wie Abfrage bis Z wie Zeitschiene den Ablauf für die kommenden Tage vorbereitet hat. Nach einem Probedurchgang am Montag soll ab Dienstag auf freiwilliger Basis das Personal geimpft werden. „Die Struktur steht“, bekräftigt Telschow, die als Leiterin für das Medizincontrolling im Haus zuständig ist. Vorrang haben zunächst Mitarbeiter mit der höchsten Priorität. Und das sind die Frauen und Männer, die sich um die Covid-Patienten kümmern, Kollegen in der Notaufnahme und im Rettungsdienst sowie das Personal der Geriatrie. 50 Prozent des in Frage kommenden Personals will sich impfen lassen: Die betroffenen Mitarbeiter wurden allesamt gefragt, ob sie sich impfen lassen möchten. 50 Prozent haben zugestimmt. Eine Quote, „mit der wir durchaus zufrieden sind“, sagt Geschäftsführer Karsten Krüger. Die geeigneten Räumlichkeiten finden sich einmal mehr im Ärztezentrum des Krankenhauses, in dem bereits Mitarbeiter und Patienten auf das Corona-Virus getestet werden. Im Erdgeschoss wird nun der Veranstaltungsraum umfunktioniert zur innerklinischen Impfstelle. Tische, Stühle und Trennwände sind aufgebaut. Links vom Eingang wird nach Anmeldung und Aufklärung geimpft, rechts ist der Nachsorgebereich, in dem die Geimpften für rund 15 Minuten überwacht werden. Kreiskrankenhaus Prignitz könnte bis zu 140 Personen pro Tag impfen: „Wir rechnen mit rund einer Stunde Aufwand pro Impfung“, erläutert Jeanette Telschow. Die Logistik macht es möglich, dass bis zu 140 Personen pro Tag geimpft werden könnten. Vier Ärzte aus verschiedenen Abteilungen sowie Krankenschwestern bilden das Impfteam. Unterstützung kommt zudem von der krankenhauseigenen Apotheke, die sich um die Aufbereitung des Impfstoffes kümmert. Das Produkt von Biontech und Pfizer mit dem Namen Comirnaty wird mit Natriumchlorid verdünnt und dann in den Oberarmmuskel gespritzt. Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit muss der erste Impfdurchgang am Kreiskrankenhaus bis Freitag beendet sein. Das Mittel kann bei 2 bis 8 Grad nur fünf Tage gelagert werden, erklärt Jeanette Telschow: „Die angebrochene Flasche muss innerhalb von sechs Stunden verbraucht werden.“ Nach mindestens 21 Tagen erfolgt dann die zweite Impfung, um einen bestmöglichen Schutz zu erreichen. Ein Impfzentrum für die Prignitz gibt es derzeit nicht: An diesem Montag soll auch landesweit die Terminvergabe starten. Da zunächst nur begrenzte Mengen zur Verfügung stehen, haben Personen, die älter als 80 Jahre sind, Bewohner von Alten- und Seniorenheimen sowie das Personal in der Altenpflege Vorrang. In Brandenburg sollen die Termine telefonisch über die Nummer 116 117 vergeben werden. Da im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht in jedem Landkreis ein Impfzentrum aufgebaut wird, müssen die Prignitzer bis nach Kyritz fahren. Noch werde laut Landesgesundheitsministerium geprüft, ob zu einem späteren Zeitpunkt auch in Perleberg eine entsprechende Infrastruktur entsteht. Informationen: www.brandenburg-impft.de Von Stephanie Fedders