Erster CSD am 27. Juni – die Prignitz wird regenbogenbunt

Schrille Kostüme, bunte Regenbogenfarben und eine Demonstration gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Homosexuellen – der Christopher Street Day, kurz CSD, ist weltweit bekannt. In Berlin ist er mittlerweile eine feste Größe und Tradition. In diesem Sommer soll die Bewegung in der Prignitz Premiere feiern. Die Planungen dafür sind schon im vollem Gange. Das Jugendforum Prignitz und der Kreisjugendring planen und organisieren einen Umzug mit gleichzeitiger Demonstration. Jessika Muhs, Ansprechpartnerin beim Kreisjugendring, bestätigt das Vorhaben: „Ja, in diesem Jahr wird es diese Veranstaltung in der Prignitz geben.“ Einen festen Termin gaben die Initiatoren schon bekannt: Der erste Prignitzer CSD soll am 27. Juni stattfinden. Der Ort des Geschehens bleibt aber noch ein Geheimnis. Das hat laut Jessika Muhs nicht den Grund, das dieser nicht bereits ausgesucht ist, vielmehr müssen noch Absprachen und Genehmigungen eingeholt werden – schließlich soll rechtlich alles einwandfrei geklärt sein. Eines ist jedoch schon spruchreif: Der CSD wird definitiv in der Prignitz begangen. Umzug und Showprogramm geplant: So soll es am Vormittag des 27. Juni einen Umzug ganz nach dem Berliner Vorbild geben. „Wir möchten ebenfalls eine Parade auf die Beine stellen“ erklärt Muhs. Am Nachmittag, sprich ab 15 Uhr, ist ein großes Showprogramm bis ungefähr 18 Uhr angedacht. Wenn der finanzielle Rahmen es zulässt, soll es sogar einen Truck mit Musik geben. Passend zum Thema möchten die Akteure Kontakt zu verschiedenen Vereinen und Organisationen aufnehmen. Den größten Anteil an der Veranstaltung tragen jedoch die Jugendlichen, die jene Idee auf den Weg brachten. Muhs findet ihr Engagement beeindruckend. Bereits jetzt rühren diese auf Plattformen und sozialen Netzwerken fleißig die Werbetrommel. Idee kam von Jeremie Tille: Den Stein für ein solches Vorhaben brachte Jeremie Tille ins Rollen, der ehrenamtlich beim Jugendforum Prignitz tätig ist. Auf einer Weiterbildungsfahrt wurde ihm und anderen Jugendlichen die Frage gestellt, was sie in ihrem Landkreis machen wollen. Schnell kam das Thema CSD auf, das Tille wichtig ist. „Viele Menschen in unserer Region wissen nicht Bescheid und es sind zum Teil schlimme Zustände“, sagt er. Aufklärung ist ihm wichtig: Fast täglich bekommt der junge Prignitzer Nachrichten. Viele klagen ihm ihr Leid und bitten um Hilfe. „Es ist in der heutigen Zeit immer noch ein so schwieriges Thema und daher wollen wir ein Zeichen setzen“, sagt er. Das Thema Aufklärung spielt eine wichtige Rolle. Noch immer würden lesbische, schwule, bi- und transsexuelle Männer und Frauen diskriminiert, verstoßen und ausgegrenzt, heißt es. Der Christopher Street Day ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag, bei dem auf Probleme aufmerksam gemacht wird. Immer noch ein Tabuthema: „In der Region ist es immer noch ein Tabuthema“, sagt Jessika Muhs. „In der Großstadt mag es Normalität sein, aber hier denke ich ist es immer noch recht schwierig“, fügt sie hinzu. Aus diesem Grund möchten die Veranstalter ein Zeichen setzen und hoffen auf viele Mitstreiter. Der Kreisjugendring zieht im Hintergrund die Fäden, gerade wenn es um rechtliche Fragen geht. „Wir agieren im Hintergrund, damit alles glatt läuft. Die Planung übernehmen jedoch komplett die Jugendlichen“, erklärte Muhs. Von Julia Redepenning

Veranstalter wollen Zeichen setzen - Erster Christopher Street Day in der Prignitz – „In der Region ein Tabuthema“