Kreiskrankenhaus Prignitz investiert Millionen in neue Medizintechnik

Der Schriftzug ist ganz der alte geblieben: Herzkatheterlabor steht in schwarzen Buchstaben auf der Glasscheibe und weist den Weg. Sehr neu ist dagegen die Technik, die sich am Ende des Ganges hinter der Tür verbirgt: Das Kreiskrankenhaus Prignitz hat jetzt in Perleberg eines der modernsten Geräte stehen, die es derzeit im Bereich der Diagnostik gibt. Für das neue Herzkatheterlabor ist viel technisches Verständnis gefragt: „Damit spielen wir ganz vorne mit in Deutschland“, sagt Henning Meinhold zur besseren Einordnung der neuesten Anschaffung. Für den Chefarzt der Inneren Medizin und sein Team stand vor der ersten Anwendung aber erst einmal die Schulung für den richtigen Umgang mit Software, Tastatur und Joystick. Meinhold spricht von einem „Maximum an Infos“, das das neue Gerät liefert, wenn die Gefäße des Körpers untersucht werden. Um diese Informationen zu verstehen, müssen Ärzte und Pfleger viel technisches Verständnis aufbringen. Alleine zehn Bildschirme gilt es im Blick zu behalten, wenn die Daten übermittelt werden. Die Möglichkeiten, die das neue Herzkatheterlabor bietet, seien ein großer Qualitätsgewinn für die Patienten. Unterschiedliche Anwendungsmethoden wie Ultraschall, Röntgen oder der Einsatz von Kontrastmitteln könnten gemeinsam betrachtet werden, das sei „ein riesiger Fortschritt in der Untersuchung“, freut sich Henning Meinhold. Auch die Klinik für Radiologie in Perleberg bekam neue Geräte: Zudem könne das Einsetzen medizinischer Implantate – beispielsweise ein Stent, um Gefäße wie Arterien offenzuhalten – wesentlich präziser erfolgen. Fünf Wochen hat der Umbau im Bereich des Herzkatheterlabores gedauert. Während dieser Zeit konnten die Patienten auch weiterhin im Kreiskrankenhaus behandelt werden – in der Klinik für Radiologie, die zuvor ebenfalls mit neuer Technik ausgestattet und dafür umgebaut wurde. Dort liefern jetzt Geräte im Bereich der Angiografie und der Durchleuchtung Bilder aus dem Körperinneren. „Alles digital“, wie Klaus Schulze betont. Der Chefarzt der Radiologie spricht von einem „Quantensprung in der Technik“, der heute gang und gäbe sei. Schlaganfallpatienten profitieren von der neuen Technik: Davon profitieren beispielsweise Schlaganfallpatienten, wenn Gefäße im Kopf untersucht werden müssen. Die neue Diagnostik könne zwei Ebenen in einem Schritt abbilden, womit ein „enormer Zeitgewinn“ verbunden wäre, so Schulze. Ein entscheidendes Kriterium für die erfolgreiche Behandlung dieser Krankheit. Alle Anschaffungen waren notwendig, weil die alten Geräte technisch an ihre Grenzen gestoßen sind. Rund 2,5 Millionen Euro kostete die Modernisierung, die größtenteils durch die finanzielle Unterstützung des Landes abgesichert wurde. Das Kreiskrankenhaus bekommt entsprechend seines Leistungsangebotes als Krankenhaus der Nahversorgung ein Budget zur Verfügung gestellt. Das Geld wurden zwar in den vergangenen Jahren erhöht, erklärt Geschäftsführer Karsten Krüger. „Allerdings sei die Anpassung auch notwendig gewesen, um die Preissteigerungen der Hersteller abzufangen.“ Mehr Geld für Investitionen stünde somit am Ende nicht zur Verfügung. Von Stephanie Fedders