Perleberg: Im Pop-Up-Laden werden Geschäftsideen probiert

Auf ungewöhnliche Weise soll sich bald ein Ladenlokal in Perlebergs Innenstadt mit Leben füllen: Es soll zu einem so genannten Pop-Up-Laden werden. In der Bäckerstraße 6 kann damit nun das Konzept City Pop-Up Perleberg umgesetzt werden, mit dem die City-Initiative Perleberg bei der City-Offensive der IHK den zweiten Platz in der Kategorie Kampagnen gewonnen hatte. Irmela Czubatynski stellt das Ladenlokal zur Verfügung: Für diese Aktion, die auch die Unterstützung der Stadt Perleberg, des TGZ Prignitz und der IHK Potsdam hat, gab am Donnerstag Jenny Porep, Vorsitzende der City-Initiative Perleberg, in der zurzeit 17 Einzelhändler zusammengeschlossen sind, den Startschuss. Dass die Aktion möglich wurde, ist auch entscheidend der alteingesessenen Perlebergerin Irmela Czubatynski zu verdanken, die das Ladenlokal für den Pop-Up-Laden zur Verfügung gestellt hat. Ein halbes Jahr probieren und dann den eigenen Laden aufmachen: Im Kern geht es um Folgendes: Gesucht wird jemand, der sich in dem Laden für ein halbes Jahr mit seiner Geschäftsidee ausprobieren will. In diesen maximal sechs Monaten erhält er Unterstützung von der City-Initiative mit festen Ansprechpartnern und Werbemaßnahmen und günstige Konditionen. Zielsetzung des Ganzen: Sollte die Sache gut laufen, dann soll der Mieter des Ladens dafür gewonnen werden, für die Fortführung seines Geschäfts eines der leerstehenden Ladenlokale in Perlebergs Innenstadt anzumieten. Derweil kann sich dann der Nächste mit seiner Idee im Pop-Up-Laden wieder für ein halbes Jahr ausprobieren. Eine Internetseite mit allen Informationen ist geschaltet, Werbung gibt es auch auf Facebook und Instagram. Jenny Porep: „Wir haben schon Zugriffe auf die Seite – das Interesse besteht.“ Neue Händler gesucht – wer schon einen Laden hat, kommt nicht in Frage: „Für Perleberg ist das was ganz Neues“, sagt Bürgermeisterin Annett Jura. „Ich hoffe, dass wir das auch wirklich hinbekommen. Wer eine Idee hat, kann sich auch beim Gründerlotsen melden und als Existenzgründer fit machen. Und: Er hat hier eben einen leichten Start.“ Wichtig ist Jenny Porep der Hinweis, dass Händler, die bereits in der Innenstadt ein Geschäft betreiben, für den Pop-Up-Laden nicht in Frage kommen – schließlich sollen ja neue Händler rekrutiert werden, die mit ihren Ideen die Innenstadt beleben. Außerdem soll die Geschäftsidee auch in die Perleberger Innenstadt passen. Ideen dafür, was in Frage kommen könnte, sind auf der Internetseite gesammelt. Eine besondere Idee, die aber in die Innenstadt passt: Es soll möglichst auch nicht das fünfte Geschäft derselben Art sein: „Wir wollen schon darauf achten, dass es etwas anderes ist und trotzdem in unsere Innenstadt passt.“ Für den neuen Mieter des Pop-Up-Lokals wird es auch wichtig sein, sich den Gepflogenheiten in der Perleberger Innenstadt anzupassen, etwa in Sachen Öffnungszeiten. Jenny Porep betonte, dass es hier Bemühungen darum gebe, diese noch mehr zu vereinheitlichen und anzupassen. Offizielle Bewerbung der Aktion hat gerade begonnen: In der Bäckerstraße 6 ist auf dem Schaufenster bereits das Logo der Aktion für alle Passanten gut sichtbar aufgeklebt. Gefunden ist aber noch niemand, und deshalb begann am Donnerstag die offizielle Bewerbung der ganzen Aktion, die für Städte wie Perleberg ziemlich einmalig ist. Ein Jahr Zeit, um den laden ans Laufen zu bringen: Vorerst hat sich die City Initiative ein Jahr Zeit gegeben, um den Po-Up-Laden ans Laufen zu bringen. Jenny Porep rechnet aber damit, dass bis November der erste Interessent gefunden ist, der dort einzieht. Sollte die Aktion gut laufen, so würde die Initiative gerne den Laden auch über dieses Jahr hinaus erhalten – dann müsste aber noch einmal über die weitere Finanzierung gesprochen werden. Von Bernd Atzenroth