Prignitzer Unternehmer investieren in die Zukunft

Die Corona-Krise als Mutmacher für die Wirtschaft – es gibt sie, positive Beispiele aus der Prignitz, wie Unternehmen mit dieser Situation umgehen. Trotz fehlender Einnahmen investieren sie in die Zukunft nach der Pandemie. Lutz Lange und Uwe Kirbach machen es vor. Das Vital-Aktiv-Prignitz als Vorbild für Wittenberge: Was in Perleberg funktioniert, soll demnächst auch die Wittenberger begeistern: Die Möglichkeit, mit Therapie und Training fit zu bleiben. Dafür übernimmt Lutz Lange das Geschäftsmodell von Kirbachs Gesundheitsstudio Vital-Aktiv-Prignitz, das in der Perleberger Lindenstraße seinen Sitz hat. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Und so wird in diesen Wochen der Fitness-Bereich der Prignitzer Badewelt, die Lutz Lange als Co-Geschäftsführer der Wittenberger Bäder GmbH betreibt, komplett umgebaut. Rund 330 000 Euro investiert der Betreiber in neue Geräte, um hier am Standort an der Perleberger Straße die Trainingsmethoden aus der Rolandstadt zu übernehmen. „In den nächsten 14 Tagen sind wir fertig, dann können wir neu eröffnen“, sagt Lutz Lange und blickt mit Vorfreude auf die „Gesundheits- und Fitness-Welt“, die gerade entsteht. Parallel dazu macht er sich auch Gedanken, wie es am Standort der „Alten Ölmühle“ weiter gehen wird. Ein Anbau für 600 000 Euro und mehr Platz zum Trainieren: Der Hotel- und Veranstaltungskomplex an der Elbe ist genauso betroffen von den aktuellen Auflagen und hat die meisten Angebote eingestellt. Nur Gäste auf Dienstreise dürfen derzeit übernachten. Trotz der fehlenden Einnahmen und laufenden Kosten hält Lange an seinen insgesamt 120 Mitarbeitern fest: „Wenn es los geht, sind wir vorbereitet.“ Positiv versucht auch Uwe Kirbach in die Zukunft zu schauen. Nur die Physiotherapie hat derzeit geöffnet, an Training ist nicht zu denken. Dafür ist ein paar Meter weiter Bewegung. Die Handwerker arbeiten im Anbau, der gerade für rund 600 000 Euro entsteht. Dank vom Landkreis fürs Durchhaltevermögen: Das Engagement von Lutz Lange und Uwe Kirbach macht auch den Partnern aus Wirtschaft und Tourismus Mut. „Wir haben diverse Hilfsaktionen gestartet. Umso wichtiger sind Unternehmen, die jetzt investieren und neue Angebote schaffen“, freut sich Mike Laskewitz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz. An der Seite der Unternehmen steht auch die Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz, die gemeinsam mit der IHK sowie dem Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz seit Beginn der Ausnahmesituation die Corona-Soforthilfe für Betroffene in der Region koordiniert. Geschäftsführer Uwe Büttner verweist auf das Programm für Kleine und mittlere Unternehmen, das landesweit sehr gut angenommen wird. „71 000 Anträge wurden bereits gestellt, 32 000 bewilligt“, bilanziert Büttner. Lob für das „gute Management“ gab es von Andreas Ditten, Leiter des Bereiches Bau, Wirtschaft und Kataster in der Kreisverwaltung. Er dankte ebenso Lange und Kirbach fürs Durchhalten, da die Freizeitbranche am stärksten betroffen sei. Prignitz auch in Krisenzeiten ein sicherer Ort: Die geringen Corona-Fallzahlen im Landkreis seien gut geeignet, um als Signal für die Zukunft der Region wahr genommen zu werden. „Auch in Krisenzeiten sind wir ein sicherer Ort“, sagte Ditten. Er gehe davon aus, dass die Prignitz als Wohn-und Lebensstandort gestärkt aus der außergewöhnlichen Situation hervorgehen werde. Entsprechend optimistisch blicken alle auf die aktuelle Entwicklung. Mike Laskewitz bringt es auf den Punkt: „Wir wissen, die Gäste kommen wieder. Nur nicht, wann.“ Von Stephanie Fedders

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