Suche nach Atommülllager: Groß Pankower vermissen Antworten

Nach der jüngsten Online-Veranstaltung zur Suche eines Endlagers für Atommüll macht sich bei den Teilnehmern aus der Prignitz Ernüchterung breit. Konkrete Informationen, die das in Frage kommende Areal in der Gemeinde Groß Pankow betreffen, gab es nach der dreitägigen Beratung via Internet nicht. Atommüll in Helle? Viele Fragen noch nicht geklärt: „Es ist noch nichts greifbar, viele Fragen sind nach wie vor offen“, bilanzierte Groß Pankows Bürgermeister Marco Radloff nach der ersten „Fachkonferenz Teilgebiete“ – einem gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsformat für das Auswahlverfahren eines geeigneten Standortes. Nach wie vor sind es bundesweit 90 Gebiete, die theoretisch in Frage kommen, um nuklearen Abfall zu lagern. Eines davon ist das Teilgebiet 19, gelegen in der Nähe des Groß Pankower Ortsteils Helle. Dort hat sich im November die Bürgerinitiative „Wohin damit“ zusammengefunden, die den Prozess konstruktiv begleiten will. Benjamin Völkel von der Bürgerinitiative war live bei der Konferenz dabei und musste nach drei Tagen vor dem Computer feststellen, dass sich die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit einer wirklichen Beteiligung der Öffentlichkeit schwer tut. „Es gab keine Diskussionen oder Debatten“, sagte Völkel und nannte die bisherigen Informationen zu den Teilgebieten zu unkonkret. Bürgerinitiative aus Groß Pankow wünscht sich mehr Mitsprache: „Wir wissen noch viel zu wenig“, konstatierte Völkel, der sich für das weitere Prozedere mehr Mitsprache wünscht, um „Akzeptanz in der Bevölkerung zu erzeugen“. Dazu passt ein Antrag, der während der Konferenz vom BUND eingereicht und angenommen wurde und der sicherstellen soll, dass der künftige Austausch transparent fortgesetzt wird. Und das über die beiden noch vorgesehenen weiteren „Fachkonferenzen Teilgebiete“ hinaus, die im Juni und August stattfinden sollen. Sie wurden auf Antrag verschoben in der Hoffnung, diese dann als Präsenzveranstaltungen durchführen zu können. Marco Radloff hofft dagegen auf ein baldiges Signal des Landkreises, der das Verfahren mit einer Arbeitsgruppe begleiten könnte. Analog dem Beispiel aus dem Nachbarkreis Ostprignitz-Ruppin, wo sich die betroffenen Kommunen gegenüber den Bundesbehörden bereits Ende Januar gemeinsam positioniert haben, wünschen sich die Groß Pankower Unterstützung über die Gemeindegrenzen hinaus. Auf der Internetseite www.bge.de stehen alle Informationen zur Endlagersuche. Von Stephanie Fedders