Wittenberge und Perleberg wollen die Innenstädte beleben

Auch wenn die Umsetzung noch ein paar Jahre dauern wird, die Gestaltung einer „neuen Mitte“ in der Wittenberger Innenstadt beschäftigt die Verwaltung bereits intensiv. Gemeinsam mit Perleberg wurde dafür ein Antrag auf Unterstützung durch die Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“ gestellt. Wittenberge und Perleberg wollen „Stadt der Zukunft“ werden: Darüber und über weitere Vorhaben, die in diesem Jahr geplant sind, informierte Bauamtsleiter Martin Hahn den Bau- und Wirtschaftsförderungsausschuss. Im Februar soll die Entscheidung beim Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung fallen, welche Bewerber ausgewählt werden, um eines der acht Modellvorhaben im Land zu werden. Als Thema haben sich die beiden Städte die „Vitale Innenstadt“ vorgenommen. Unter dem Motto „zwei Städte, ein Weg zur neuen Mitte“, wie Martin Hahn es auf einen Nenner brachte, will Wittenberge den Fokus auf das Areal rund um das Kultur- und Festspielhaus sowie die Bahnstraße legen. „Hier müssen wir eine Mitte erst noch etablieren“, gibt Hahn zu. Wie ein Zentrum geschaffen werden kann, dazu gibt es verschiedene Vorstellungen. Betrachtet werden soll unter anderem die jetzige Situation des Wochenmarktes, der auf dem Parkplatz hinter dem Festspielhaus stattfindet, dort aber abseits der Einkaufsstraße liegt. Wittenberger sollen Ideen für die „neue Mitte“ einbringen: Sollten die beiden Prignitzer Städte ausgewählt werden, werden auch die Einwohner Gelegenheit haben, sich einzubringen. „Wir brauchen die Rückmeldung der Bürger, wie sie sich die Innenstadt vorstellen“, sagt Martin Hahn. Auf Rückmeldungen ganz anderer Art reagiert die Stadt bereits fortlaufend: Die Bereitstellung von innerstädtischem Bauland. Vor allem junge Familien zieht es an die Elbe. „Die Nachfrage nach Grundstücken für Einfamilienhäuser ist massiv gestiegen“, freut sich Bürgermeister Oliver Hermann. Damit einher gehe schließlich auch ein Imagegewinn des ländlichen Raumes, der zunehmend als attraktiver Wohnort gesehen wird. Aktuell wird der Bebauungsplan für ein Gelände am Grapenweg aufgestellt, wo eine Projektgesellschaft bis zu elf Grundstücke erschließen will. Als ein Ergebnis der Wittenberger „Baulandentwicklungsstrategie“ soll zudem eine Fläche am Düsterweg für drei bis vier Grundstücke entstehen. Nachfrage nach Bauland in Wittenberge ungebrochen: Auf den Wunsch, klassische Einfamilienhäuser mit Satteldach zu bauen, reagiert die Verwaltung auch mit einer Änderung des Bebauungsplanes für das Packhofviertel Süd. Ursprünglich sollten an der Bäckerstraße Doppelhäuser entstehen. „Es ist uns aber nicht gelungen, jemanden für die Umsetzung zu gewinnen“, erklärte Martin Hahn im Ausschuss. Stattdessen gäbe es aber vier Bauherren, die Einfamilienhäuser errichten möchten. Dafür verlangt der Landkreis als genehmigende Behörde aber eine Anpassung der Planungsziele, weshalb die Stadt den B-Plan-Entwurf überarbeiten muss. Kosten von rund 6500 Euro sind dafür im Haushalt aufgeführt. Von Stephanie Fedders