Ausstellung eröffnet: Das Grundgesetz zu Gast in Perleberg

Fotos, Texte, Grafiken und noch dazu farbenfroh im Großformat: Das Grundgesetz zeigt sich in Perleberg von einer ganz anderen Seite, als es die meisten kennen. Statt in Buchform steht die Verfassung auf mobilen Bannern an verschiedenen Orten in der Altstadt – als Beitrag zum Tag der Deutschen Einheit. 2019 wurde die Partnerschaft Perlebergs mit Kaarst besiegelt: Die vor einem Jahr offiziell besiegelte Städtefreundschaft zwischen Perleberg und Kaarst, gelegen im Nordrhein-westfälischen Rhein-Kreis Neuss, macht es möglich, die Ausstellung in der Prignitz zu zeigen, nachdem sie 2019 zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes in Kaarst Premiere gefeiert hatte. Perlebergs Bürgermeisterin Annett Jura (SPD) und ihre Amtskollegin Ulrike Nienhaus (CDU) verabredeten diesen Austausch vor einem Jahr und fanden dafür die Unterstützung von Wilfried Korfmacher, der die Gestaltung der Banner mit seinen Studenten an der Fachhochschule Düsseldorf übernommen hatte. Korfmacher ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls die Reise vom Rhein an die Stepenitz anzutreten und mit einer angenehmen Portion rheinischem Humor „das Grundgesetz unters Volk zu bringen“. Das geschah am Ausgangspunkt eines folgenden Stadtrundganges, da die Banner dezentral aufgestellt sind. Statt Postfiliale steht jetzt das Grundgesetz im Großen Markt 11: Dort, wo sich bis vor wenigen Wochen noch die Postfiliale am Großen Markt befand, steht ein Großteil der Banner, mit deren Hilfe vorübergehend wieder Leben in den Leerstand einziehen soll. Dabei hat Frank Riedel, Kulturamtsleiter in der Stadtverwaltung, vor allem die junge Generation im Blick und möchte gerne vielen Schulklassen den Unterricht vor Ort anbieten. Das sei in Kaarst auch der Fall gewesen, berichtete Ulrike Nienhaus, die zusammen mit ihrer Amtskollegin Annett Jura die Bedeutung der Kommunikation hervorhob, die gerade für das Funktionieren von Partnerschaften so wichtig sei. Ausstellung ist bis zum 9. November zu sehen: Beide Frauen waren sich einig, dass man im Gespräch bleiben müsse. Wobei sich die Gesprächspartner ändern werden. Ulrike Nienhaus war bei der Kommunalwahl vor wenigen Wochen nicht mehr angetreten und wird ihr Amt abgeben. Und Annett Jura möchte ja 2021 in den Bundestag einziehen. Gemeinsam haben beide, dass ihr berufliches Schicksal mit dem Paragrafen 20 des Grundgesetzes verknüpft ist: Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Die Ausstellung ist bis zum 9. November im Haus Großer Markt 11 während der Öffnungszeiten der Tourist-Information zu sehen. Von Stephanie Fedders