Nun haben die Kunstfreunde Pritzwalk endlich ihre neue Galerie: Am Samstag wurden die Räume im alten Stadt- und Brauereimuseum eröffnet, und das gleich mit der ersten Ausstellung am neuen Domizil. Gezeigt werden, wie bereits berichtet, Bilder von Horst Dietzel. Titel: „Real-Unreal“.
„Ich freue mich, dass wir heute hier sein können“, sagte Horst Kontak, Vorsitzender der Kunstfreunde, hinter denen nach seiner Aussage ein „spannungsreicher Abschnitt“ liegt. Denn war es auch klar, dass der noch junge Verein das ehemalige Foyer und den Ausstellungsraum im alten Museum übernehmen würde, so kam das Aus für den alten Standort an der Marktstraße doch überraschend und weit schneller als erwartet.
„Wir sind hier seit etwa einer Woche“, erzählte Kontak im Beisein von Bürgermeister Ronald Thiel, seinem Stellvertreter Dietmar Sachs, von Stadtverordneten, vielen Vereinsmitgliedern und einfach nur kunstinteressierten Bürgern. Zwar müsse man sich noch umgewöhnen, doch betonte Kontak: „Wir fühlen uns hier richtig im neuen kulturellen Zentrum.“ Das alte Museum ist bekanntermaßen durch eine Brücke mit der neuen Museumsfabrik verbunden. Doch behalten die Kunstfreunde den alten Museumseingang für ihre Zwecke und Veranstaltungen.
Die Ausstellungseröffnung selbst zeigte, dass die Kunstfreunde bereit sind, nicht nur leicht verdauliche Kost zu präsentieren. Die Saxophonimprovisationen von Frank Paul Schubert waren für viele Besucher ungewohnte Klänge, doch sie passten zur Ausstellung, in der ein Werk dem Komponisten Hanns Eisler gewidmet ist – Schubert hatte bewusst den thematischen Bezug aufgegriffen.
Laudator Thomas Falkner würdigte Horst Dietzel als „sehr uneitlen Künstler, was nicht heißt, dass er nicht von seiner Kunst überzeugt ist“. Dietzel, der ansonsten in Berlin lebt, verbringt einen Teil des Jahres in Hoppenrade.
Die Pritzwalker Landfrauen übernahmen die Versorgung der Gäste im Museumscafé.
Horst Kontak konnte noch berichten, dass die vier Ausstellungen für 2019 bereits feststehen.
Von Bernd Atzenroth