Sie haben schon seit 2007 immer wieder zusammen ausgestellt: Jetzt sind die Zeichnungen von Peter Boué und die Fotografien von Alexander Rischer in der Galerie der Kunstfreunde Pritzwalk im alten Stadt- und Brauereimuseum zu sehen. Zur Eröffnung der Ausstellung kamen am Freitagabend viele Kunstinteressierte aus der ganzen Region. Horst Kontak, Voristzender der Kunstfreunde, begrüßte die Gäste.
Weil Rebekka Seubert vom Kunstverein Harburger Bahnhof krankheitsbedingt absagen musste, hielt Jean Boué die Einführungsrede in die Ausstellung. Der in Bölzke lebende Filmemacher ist der Bruder von Peter Boué. „Ich kenne den einen gut und den anderen etwas besser“, sagte er über die Künstler, die beide ihren Lebensmittelpunkt in Hamburg haben, „sie verbindet vor allem eins: der Hang zur Schwärze.“
Und tatsächlich ist Schwarz ein dominierender Grundton der Ausstellung. Sowohl Fotografien als auch Zeichnungen sind allesamt in schwarz-weiß gehalten. Einem konkretem Konzept folgte die Ausstellung mit dem Titel „Spur“ aber nicht, wie Alexander Rischer im Gespräch mit der MAZ sagte. Denn auch wenn die beiden Künstler sich schon von anderen Ausstellungen her kennen, so fiel die Entscheidung darüber, welche ihrer Arbeiten nun gemeinsam zu sehen sind, letztlich vor Ort. Das ist gelungen: Man hat den Eindruck das Fotografien und Zeichnungen zu einem Ganzen verschmelzen – bewusst haben die Künstler sie nicht streng voneinander getrennt.
Insbesondere Boués Zeichnungen wirken zunächst düster, aber eben auch sehr ästhetisch: „Die Eleganz des Schwarz überdeckt die Ödnis des dahinter liegenden Bildes“, sagt Jean Boué dazu. Alexander Rischer, der noch analog fotografiert, hat auch Fotografien mitgebracht, die er vor 20 Jahren in der Altmark gemacht hatte. Ganz fasziniert gab er sich von der Kirche die Umspannwerk genutzt wurde – und davon, dass selbst heute vergleichbare Orte zu finden sind.
Die Ausstellung ist bis 8. Dezember zu sehen. Geöffnet ist immer donnerstags bis sonnabends in der Zeit von 14 bis 17 Uhr, nach Absprache auch zu anderen Zeiten, Telefon 0160/8 99 60 11.
Von Bernd Atzenroth