Pritzwalk: Ärger um letzten Abend bei Fossi’s Kneipe

Fossis Kneipe gibt es nun nicht mehr. Doch der Abschiedsabend in der Kneipe sorgte für Verärgerung und bewegte manche Gemüter, wie auf der Sitzung des Ausschusses für Recht, Ordnung, Umweltsicherung und Naturschutz der Pritzwalker Stadtverordneten am Dienstag im Kulturhaus deutlich wurde. Laut Pritzwalks Revierleiterin Doreen Kohls, kamen ihre Kollegen an dem Abend zum Einsatz – Anwohner hatten sie wegen Ruhestörung gerufen. Allein die Tatsache, dass dort gefeiert wurde, gefiel nicht jedem. Doch nicht nur das war Grund für den ein oder anderen, seinen Unmut im Ausschuss zu äußern. Allein die Tatsache, dass dort gefeiert wurde, gefiel nicht jedem. Uwe Kiefner, sachkundiger Bürger im Ausschuss der Bürgerstimme für Pritzwalk, wollte wissen: „Warum durfte Fossi, warum dürfen andere nicht? Und wenn es eine Ausnahmeregelung gibt, auf welcher Basis?“ Keine Ausnahmegenehmigung, sondern normale Kneipenöffnung: Von Ausnahme kann aber keine Rede sein, wie Vizebürgermeister Halldor Lugowski betonte: „Jede Gaststätte darf den Betrieb aufrecht erhalten, natürlich unter Einhaltung der Corona-Bedingungen.“ Beim Beschluss vom März zur Absage von Veranstaltungen in Pritzwalk bis zum 30. September handele es sich um die Veranstaltungen, die die Stadt selbst durchführe. Lugowski zu dem Fossi-Abend: „Uns hat das selber nicht gefallen. Wir haben ein Hygienekonzept angefordert und den Landkreis Prignitz darauf aufmerksam gemacht.“ Polizei: Das Gesundheitsamt hätte kontrollieren sollen: Verärgert über die Angelegenheit war auch die Polizei, wie Doreen Kohls betonte. Sie habe sich kurzfristig mit der städtischen Fachgebietsleiterin Ordnung und Sicherheit, Inka Petkov, kurzgeschlossen. Eine Kontrolle des Geschehens hätte vor Ort aber vor allem dem Gesundheitsamt oblegen, doch das sei nicht vor Ort gewesen. Wegen der Hygienevorschriften hätten die Fenster in der Kneipe offen sein müssen. „Dabei ist dann die Ruhestörung herausgekommen“, sagte Kohls. Der offizielle Einsatzbericht liege beim Gesundheitsamt. Helmut Kühn sorg sich um die Infektionsgefahr: Helmut Kühn (BVB/Freie Wähler) sah noch ein Problem: „Sie werden ja eine Anwesenheitsliste geführt haben bei Fossi’s“, sagte er, „wenn es dort Corona-Infektionen gegeben haben sollte, werden wir ein Riesenproblem haben.“ Von Bernd Atzenroth