Pritzwalk: Qigong und Gong-Musik im Hainholz

„Die große Überschrift ist Entspannung“, sagt Cornelia Wriedt, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihres Qigong-Workshops strahlen dies eigentlich von Anfang an aus. Mitten im Pritzwalker Hainholz, auf einer schönen Lichtung, umgeben vom Wald praktizieren alle gemeinsam die 18 Übungen des Taichi Qigong. Es ist der erste von zwei großen Workshops, die Cornelia Wriedt in diesem Jahr anbietet, der nächste soll am 1. August folgen. In drei Sequenzen absolvieren alle gemeinsam die Übungen. Inbegriffen sind auch ein Mittagsimbiss und eine Kultureinlage. Draußen ist jetzt wieder Einiges möglich: Die Entspanntheit lebt die Kursleiterin in ihren Übungen vor. Vielleicht ist es auch ihre Freude darüber, wieder einen solchen Kurs geben zu können. Corona hat auch sie getroffen: „Mir sind erstmal alle Kurse weggebrochen“, erzählt sie. Das Kursleben kommt mittlerweile langsam wieder in die Gänge, zunächst beim SV Drehscheibe in Pritzwalk und bald wohl auch bei der Kreisvolkshochschule Prignitz, allerdings nicht vor September. Immerhin: Draußen ist jetzt wieder Einiges möglich, vor allem ohne Mundschutz und sofern die Abstandsregeln eingehalten werden. Mindestens eine ausgestreckte Armlänge vom nächsten Teilnehmer entfernt: „Wir haben gewartet, bis es das Okay vom Gesundheitsamt gibt“, sagt Cornelia Wriedt. Und so achten alle Teilnehmer darauf, dass sie nach beiden Seiten mindestens eine ausgestreckte Armlänge vom nächsten Teilnehmer entfernt sind. Desinfektionsmittel steht auch bereit. Übrigens: Sollten die Bestimmungen etwa wegen eines neuerlichen Corona-Ausbruchs wieder verschärft werden, „müssen wir online weitermachen“, sagt Cornelia Wriedt – sie wüsste schon, wie sie das anfangen würde. Cornelia Wriedt: „Wichtig ist, dass man auch Spaß hat“: Aber dies spielt an diesem Tag keine Rolle. Der Anfang der Übungen ist etwas leichter. Alle müssen sich lockern. „Es dauert eine Weile, bis alles wieder weich wird“, erklärt Cornelia Wriedt und lässt alle Anwesenden die Hüfte kreisen. „Wichtig ist, dass man auch Spaß hat.“ Das klappt auf jeden Fall: Es wird viel gelacht, während alle simulieren, dass sie über etwas steigen, was aber nicht so hoch ist, oder auf der Stelle gehen, dabei aber nur die Fersen heben. „Es wirkt schon“, findet die Kursleiterin, „wir sind ganz bei uns und ganz entspannt.“ Vom „kleinen himmlischen Kreislauf“ bis zum „Sammeln des Qi“: Dann beginnen die eigentlichen Übungen, 18 an der Zahl. Zum Einstieg eine Übung, bei der „einem warm wird“. Hier geht es darum den Atem zu regulieren. Es geht weiter mit dem „kleinen himmlischen Kreislauf“. Die Übung beschreibe den Verlauf zweier Sondermeridiane. Die weiteren Übungen haben dann Namen wie „Die Nadel auf dem Meeresgrund suchen“, „Der Unsterbliche zeigt den Weg“ oder der Löwe spielt mit dem Ball“, alle mit genauen Handlungsanweisungen und Bewegungsabläufen, bis man schließlich in der letzten Übungen „das Qi sammelt“, wobei die Arme im hohen Bogen nach außen und dann mittig nach unten geführt werden. Holger Bork macht Klang und Stille erfahrbar: Nur etwa 200 Meter von Lichtung entfernt gibt es einen weiteren schönen Platz direkt neben einer alten Lärchenplantage, auf dem Holger Bork neben einem Steinkreis seinen Gong aufgebaut hat und damit für die Kultureinlage sorgt. Er lässt jeden Schlag lange ausklingen. Unterschiedliche viele aufeinanderfolgende Schläge haben eine auch unterschiedliche Bedeutung. Mit nur einem Schlag zum Beispiel will er Klang und Stille erfahrbar machen. Der Schlag symbolisiert Einheit und das Vollkommene. Die Zahl Zwei symbolisiert wiederum gleichermaßen Polarität und Ausgleichung. Waldbaden und ein weiterer Workshop: Cornelia Wriedt lädt an den Sonntagen 26. Juli und 2. August auch zum Waldbaden ein sowie am 1. August zum nächsten Qigong-Workshop. Eine Anmeldung ist erforderlich und unter der Rufnummer 0171/6 13 92 35 möglich. Hier gibt es auch weitere Informationen. Von Bernd Atzenroth