Pritzwalk: Stadt übernimmt Wochenmarkt selbst

Duplizität der Ereignisse: Ähnlich wie in der Kreisstadt Perleberg, so übernimmt auch in Pritzwalk jetzt die Stadt ihren Wochenmarkt selbst, und zwar zum 1. April. Und auch der Hintergrund ist vergleichbar: Hüben wie drüben hat der bisherige Marktbetreiber seinen Vertrag gekündigt. Die Stadt Pritzwalk musste schnell handeln: In Pritzwalk aber geschah das so kurzfristig, dass die Stadt schnell handeln musste, um den Wochenmarkt durchgehend aufrecht erhalten zu können. Das ist jetzt gelungen, denn dafür gibt es jetzt eine Grundlage: In den Ausschüssen werden gerade die Satzung zur Regelung des Wochenmarktes und zur Erhebung von Benutzungsgebühren auf dem Markt beraten. Mittlerweile haben die beiden Vorlagen bereits den Hauptausschuss der Stadtverordneten passiert, so dass jetzt nur noch die endgültige Zustimmung des Stadtparlaments fehlt. Die wird es voraussichtlich auf der Sitzung am kommenden Mittwoch, 24. Februar, geben, so dass ab dem 1. April der Wochenmarkt in städtische Regie übergehen kann. Winkelmann: „Der Wochenmarkt wird weitergehen“: Und so sagte denn der Hauptausschussvorsitzende Hartmut Winkelmann (Linke) dazu: „Bevor irgendwelche Gerüchte aufkommen: Der Wochenmarkt wird weitergehen.“ Der bisherige Marktbetreiber Frank Hagenstein hatte seinen seit sechs Jahren bestehenden Betreibervertrag mit Datum vom 31. Dezember 2020 gekündigt. Begründet hat er – so weist es zumindest die Beschlussvorlage für die Stadtverordneten aus – mit wirtschaftlichen Gründen: Die Umsätze aus dem Wochenmarkt deckten nur noch bedingt die Kosten; dabei spiele der Lockdown im Frühjahr 2020 und jetzt im Winter eine große Rolle. Erst kurzfristige Kündigung, dann Übergangsvereinbarung: Hagenstein hatte sich bei der Kündigung auf einen Passus berufen, wonach das Vertragsverhältnis vorzeitig jeweils zum Monatsende aufgelöst werden kann. Demzufolge gilt das Vertragsverhältnis zum 31. Januar 2021 als aufgelöst. Lesen Sie auch Pritzwalk: Der Wochenmarkt wird zum Höhepunkt der Woche Die schönsten Wochenmärkte in der Prignitz und in Ostprignitz-Ruppin Stadt Perleberg übernimmt Wochenmarkt wieder selbst Markttag in Perleberg: Hier treffen sich die Menschen Das hätte aber geheißen, dass es mit dem 1. Februar erst einmal zeitweise keinen Wochenmarkt mehr gegeben hätte. Darum musste Bürgermeister Ronald Thiel aktiv werden: Er schloss mit dem Betreiber eine Vereinbarung darüber, dass dieser übergangsweise bis zum 31. März den Wochenmarkt fortführt, ohne dass hierfür Nutzungsentgelte zu zahlen sind. Satzungsbeschluss ermöglicht geordneten Übergang: Das geschah vor dem Hintergrund, dass die Übernahme des Wochenmarktes durch die Stadt eines Beschlusses der Stadtverordneten bedarf und es eine geordnete Übergabe geben soll. Mit der Satzung ist von der Marktzulassung über Auf- und Abbau bis hin zum Verhalten auf dem Markt und zum Punkt Sauberkeit alles Wesentliche geregelt. Für die Bürger dürfte sich erst einmal nicht viel ändern. Die Markttage bleiben der Mittwoch und der Freitag, jeweils von 8 bis 13 Uhr. Und auch am angebotenen Sortiment wird sich nichts ändern. Zur Stadtverordnetenversammlung wird Christian Kloß (Freie Wähler) noch einen Änderungsantrag einbringen, nach dem das Angebot regionaler Produkte mit einem Bonus belegt werden soll. Unbeachtlich dessen empfahl der Hauptausschuss den Stadtverordneten einstimmig die Zustimmung zur Satzung, genauso wie im Anschluss zur Gebührensatzung. Gebührensätze für Marktstände festgelegt: Nach dieser Satzung wird die Stadt für einen Marktstand für Klei- und Kleinsthandel je Tag bei einer maximalen Standlänge von drei laufenden Metern eine Pauschalgebühr in Höhe von fünf Euro erheben. Für Marktstände in einer Tiefe bis zu fünf Metern will die Stadt zusätzlich zur Pauschalgebühr je Tag und laufenden Meter über drei Meter Standlänge fünf Euro erheben. Überschreitet die Tiefe des Stands fünf Meter, werden es je Tag und laufendem Meter über drei Meter Standlänge 5,50 Euro sein. Hinzu kommt bei der jeweiligen Marktgebühr die gesetzliche Umsatzsteuer. Die Gebühr wird am Markttag spätestens bei Bezug des Marktstandes fällig und wird bar gezahlt. Bei regelmäßiger Nutzung kann die Gebühr aber auch mittels eines Bescheids festgesetzt werden. Von Bernd Atzenroth