Dorf- und Kulturverein bringt Leben nach Berge

Nicht mehr lange und Berge ist um eine Attraktion reicher. Das wird besonders die kleinen Einwohner freuen, denn für sie wird gerade mitten im Dorf, auf dem Anger, angepackt und eines der aktuell laufenden Projekte des Dorf- und Kulturvereins „Leben in Berge“ umgesetzt. Erweitert werden soll das Angebot an Spielgeräten. Genauer gesagt: Eine Nestschaukel wird Rutsche und Co. ergänzen. Dienstagabend trafen sich Vereinsmitglieder zur Feinabstimmung. Nach Abwägung aller Aspekte steht der Standort fest. Ein Flatterband markiert die Fläche. „Bis Ende der Woche soll die Schaukel aufgebaut sein“, sagt Susanne Scherfke-Weber, Gemeindebürgermeisterin und Vereinsvorsitzende. Vor zwei Jahren hat das Dorf in der nördlichen Peripherie der Prignitz gezeigt, was mit ehrenamtlichen Engagement zu erreichen ist: Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat nicht nur viele Einwohner mobilisiert, sondern bescherte Berge auch den ersten Platz im Kreiswettbewerb. Das war kein Grund zum Ausruhen sondern Ansporn, weiterzumachen und stetig an der Lebensqualität auf dem Lande zu arbeiten. Es überrascht daher wenig, dass im Verein, der 2008 gegründet wurde und aktuell 38 Mitglieder hat, mehrere Vorhaben parallel vorangetrieben werden. Der Anger, die große Freifläche im Zentrum neben dem Supermarkt, soll nicht nur mit dem neuen Spielgerät aufgewertet, sondern auch noch ansehnlicher gestaltet werden. „Er ist der größte Anziehungspunkt für die Bevölkerung“, erklärt Susanne Scherfke-Weber. Ein paar Meter weiter, an der Arztpraxis vorbei, führt der Weg zum Knorrenberg, dem höchsten Punkt in der Umgebung. Im Zuge des Dorfwettbewerbs wurde dort ein Schild aufgestellt für die Gäste, die auf dem Brandenburger Abschnitt des Jakobsweges unterwegs sind. „Jetzt wollen wir hier einen Rastplatz anlegen“, verrät Susanne Scherfke-Weber ein weiteres Projekt. Motivierend für die Vereinsmitglieder ist die breite Anerkennung der Arbeit, die auch mit finanzieller Unterstützung gefördert wird. Vor kurzem gab es eine Zuwendung aus der Gisela-und-Dieter-Schnelle-Stiftung, die Engagement für Natur und Umwelt auszeichnet. Der Stiftungsgründer Dieter Schnelle, dessen Wurzeln in Putlitz liegen, übergab einen Scheck über 2000 Euro als Anerkennung der bislang „größten“ Herausforderung, der sich der Verein stellte. Es geht um den Neubau des ehemaligen Schlauchturmes, der 2012 abgerissen werden musste. Das Vereinsmitglied Henning Maaß, von Beruf Dachdecker, machte sich an die Arbeit und errichtete den zwölf Meter hohen Turm aus Lärchenholz. Schließlich diente der schon seit Jahren als Storchenturm und sollte in dieser Funktion erhalten bleiben. Mit Hilfe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) wurde ein neues Nest aufgebaut, und eine Woche später, am 11. April 2013, landete der erste Storch. Seitdem verging kein Jahr, in dem der Horst leer blieb. „18 Storchenkinder sind seit der Einweihung hier geboren“, weiß das Vereinsmitglied Kordula Pingel. Die Zuchterfolge sind auf einer Tafel am Turm nachzulesen. Auch die nächste große Veranstaltung in Berge findet mit Unterstützung des Vereins statt: Am Sonnabend, 10. August, wird beim Reit- und Springturnier der Reiterball gefeiert. Die Veranstaltung in der Berger Gaststätte ist offen für alle und der Versuch eine Berger Tradition wiederzubeleben, die in den vergangenen Jahren ein wenig eingeschlafen war. Es könnte ein weiteres Projekt werden, das in Händen des Vereins zu einer Erfolgsgeschichte wird. Von Stephanie Fedders

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