Vom Foyer aus ging es über das Arbeitszimmer, in die Kapelle, bis hin zur Bibliothek: Bernhard von Barsewisch wusste im Schloss Wolfshagen viel zu erzählen. Es ist die Familiengeschichte seiner Mutter, die bei den Führungen zum Schlossfest am Donnerstag eine tragende Rolle spielten.
Bis 1945 war das Gutshaus von der Familie Gans zu Putlitz bewohnt. Heute ist es eines der wenigen noch erhaltenen und öffentlich zugänglichen Gebäuden seiner Art in der Region, wie Bernhard von Barsewisch erzählt.
Regelmäßig finden Ausstellungen statt
Vor 18 Jahren gründete sich der Förderverein zur Rettung des Schlosses. Seit dem gibt es auch das dazugehörige Fest – immer an Christi Himmelfahrt. „Das Gutshaus war früher die Schule im Dorf. Wir wollten es den Einwohnern nicht wegnehmen, sondern begehbar machen“, so der Vorsitzende des Vereins, Bernhard von Barsewisch.
Seitdem ist viel passiert. Regelmäßig finden Ausstellungen statt. Im Obergeschoss findet die Porzellansammlung mit Stücken aus über 50 europäischen Manufakturen und aus vier Jahrhunderten ihren Platz.
Zum Schlossfest gab es über dem hinaus noch Einblicke in zwei Sonderausstellungen: Die Textilsammlung und die farbprächtigen Bilder von Malerin Elenore Lingnau-Kluge. „Bei der Fülle kann man nicht beim ersten Mal alles aufnehmen und verstehen. Doch die Besucher sollen eine gewisse Freude daran haben“, sagt Bernhard von Barsewisch. Mehrmals am Tag führte er die Besucher durch die großen Räume auf mehreren Etagen des Schlosses.
Rares für Bares beim Floh- und Büchermarkt
Das bereits 19. Schlossfest hatte wie in jedem Jahr mit einer Andacht in der Schlosskapelle begonnen. Draußen, auf der großen Wiese, kamen unterdessen immer mehr, viele spontane Gäste an. Es machten die klassischen Herrentagsradler Rast. Ganze Familienverbände stiegen aufs Fahrrad, kamen mit dem Motorrad oder Auto.
Rund zwölf Händler und Aussteller standen für sie bereit und bereiteten ihnen einen spanenden, interessanten und leckeren Tag. Es gab Blumen, Honig und Eis. Der Förderverein des Schlosses hatte wieder einen großen Floh- und Büchermarkt mit vielen alten, seltenen und besonderen Stücken auf die Beine gestellt. Die Einnahmen kamen dem Schloss zugute.
Schrank ist bedeutsamste Möbelstück
Im Schloss bereiteten die Mitglieder des Fördervereins währenddessen die große Kaffee- und Kuchentafel mit einer enormen Auswahl vor. Am Nachmittag konnten die vielen Besucher im ehemaligen Speisesaal des Schlosses speisen. Dort steht wohl auch das bedeutsamste Möbelstück des Schlosses – ein Schrank der Familie Gans zu Putlitz. Das Wappenzeichen ist noch klar zu erkennen. Das Möbelstück fand aus einem Museum zurück zu einem Ursprung nach Wolfshagen.
Von Marcus J. Pfeiffer