Prozessauftakt gegen mutmaßliche Totschläger aus Wittenberge

Am Montag, 4. Januar, beginnt ein Verfahren wegen einer Tat, die im Mai vergangenen Jahres für viel Aufsehen sorgte. Am 14. Mai fand ein Zeuge zwei leblose Personen, die Stichverletzungen aufgewiesen haben sollen, in einer Wohnung in Wittenberge. Die erste Große Strafkammer des Landgerichts Neuruppin verhandelt nun gegen die mutmaßlichen Täter, zwei Männer aus Litauen. Die beiden 41- und 40-jährigen Männer sollen sich laut Anklage am 8. Mai vergangenen Jahres wohl mit zwei Landsmännern in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in Wittenberge an der Salvador-Allende-Straße aufgehalten haben. Laut Staatsanwaltschaft soll es dann zu einem Streit gekommen sein, in dessen Verlauf die Angeklagten die späteren Opfer geschlagen haben sollen. Der 41-Jährige soll dann einen der Männer erstochen haben, während der mitangeklagte 40-Jährige ihn festhielt. Die genauen Todesumstände des zweiten Opfers sind noch unklar: Auch das zweite Opfer kam in dieser Nacht gewaltsam ums Leben. Die Staatsanwaltschaft sieht die genauen Todesumstände hier allerdings noch nicht geklärt. Deshalb ist nur ein Totschlag hinsichtlich des ersten Opfers angeklagt. Die beiden Toten waren erst Tage später entdeckt worden – von einem Zeugen, der einen Schlüssel zu der Wohnung hatte, die Leichen entdeckte und die Polizei rief. Noch während die Spurensicherung vor Ort war, brach in der darüberliegenden Wohnung ein Brand aus, der aber nach jetzigen Erkenntnissen nicht mit der Gewalttat zusammenhängt. Der mutmaßliche Brandstifter steht derzeit ebenfalls vor Gericht. Das Feuer hatte seinerzeit die Wittenberger Feuerwehr schnell löschen können. Sechs Verhandlungstermine anberaumt: Die beiden Todesopfer sollen für einen Fleischproduzenten gearbeitet haben. Die mutmaßlichen Täter, es soll sich um Arbeitskollegen der Opfer handeln, wurden Ende Juni in Berlin und in der Nähe von Köln geschnappt. Für die Verhandlung vor der ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Neuruppin sind bisher sechs Termine anberaumt. Mit einem Urteil wird im Februar gerechnet. Von Dagmar Simons