Am Mellensee: Maroder Radweg wird saniert

Gesperrt ist er schon, doch wann wird der teils von Wurzeln angehobene Radweg zwischen Kummersdorf-Gut und Sperenberg tatsächlich saniert? Und warum endet dieses fast drei Kilometer lange schnurgerade Asphaltband immer noch inmitten der Landschaft etwa einen Kilometer vor Sperenberg und nicht wenigstens im Ort? Das fragen sich vor allem Sperenberger, sagt Doreen Schulze (Linke), die Vorsitzende des Bauausschusses der Gemeinde Am Mellensee. Sie erklärt: „Der Radweg ist jetzt an der Draisinen-Bahnschiene zu Ende und Fahrradfahrer müssen außerhalb des Ortes die Straß kreuzen. Unsere Forderung lautet: Der Radweg soll bis in den Ort rein führen!“ Doch dieser Weg von Sperenberg nach Kummersdorf-Gut ist nicht die einzige Radweg-Sorge der Gemeindevertreter und Ortsbeiräte von Am Mellensee. Auch der Radweg von Saalow nach Mellensee steht beim Ortsbeirat Saalow ganz oben auf der Liste. Es ist der Schulweg von Kindern und eine sehr gefährliche Strecke, erklärt die Bauausschuss-Vorsitzende. Für diese Verbindung kämpfen die Saalower seit mittlerweile 24 Jahren. Verwaltung fand keine Fördermittel: Für den Ortsvorsteher Theo Boss (UWG) ein Unding. Zur jüngsten Bauausschuss-Sitzung erklärte er: „Es heißt, das Geld für diesen Radweg fehlt. Aber auf unsere Frage, warum man dafür nicht Förderprogramme in Anspruch nimmt, zu sagen, man habe bisher keins dafür gefunden, das geht nicht.“ Für Doreen Schulze heißt das: „Wir brauchen in unserer Gemeinde dringend die Stelle einer Fördermittel-Beschaffungsstelle.“ Die sei zwar in den Haushalt aufgenommen, doch bisher nicht ausgeschrieben, sagt sie und meint, in der Gemeinde hänge man in Sachen Radweg sehr hinterher. Online-Demo und Unterschriften für drei Radwege: Gemeindevertreter Dirk Pehnert (UWG) erklärt: „Nach einer Online-Demo und einer Unterschriftensammlung im Internet gab es ein Treffen in der Verwaltung mit dem Bürgermeister, den Ortsbeiräten von Sperenberg, Kummersdorf-Alexanderdorf und Saalow sowie dem Landkreis.“ Vereinbart worden sei, dass Bürgermeister Frank Broshog (parteilos) die Landrätin anschreibt. „Es ging um die Bitte, sich beim Landesbetrieb Straßenwesen stark zu machen, die Planungen vorzuziehen, denn die Gemeinde hatte ja schon einiges an Vorarbeit geleistet“, so Pehnert. Er erklärt, Mitte September gebe es das nächste Treffen mit dem Landesbetrieb, da soll es auch um die Radwege der Gemeinde gehen. Bau erst 2030 ist viel zu spät: Aktuell sei der fehlende Radweg mit vordringlichem Bedarf eingestellt und die komplette Finanzierung aus Landesmitteln zugesichert. „Jedoch mit einer Ausführung bis 2030“, sagt Dirk Pehnert. Aktuelle Verzögerungen bei Planung und Ausführung lägen derzeit nicht am fehlenden Geld, sondern an den fehlenden Planungskapazitäten beim Landesbetrieb Straßenwesen, sagt der UWG-Mann. Dort seien viele Mitarbeiter wegen der besseren Gehälter zur neuen Autobahn GmbH gegangen. „Jetzt warten wir auf die Rückmeldung vom Kreis Mitte September. Dann entscheiden wir, wie wir weiter vorgehen, ob wir zu weiteren Demos aufrufen oder ob uns was anderes einfällt.“ Landesbetrieb: Fehlendes Stück ist in Planung: Der Landesbetrieb Straßenwesen hatte Anfang August angekündigt, der Radweg Sperenberg-Kummersdorf-Gut an der Landesstraße 70 werde Strecke teilweise verbreitert und der Asphaltaufbau würde erneuert. Dazu müsse der Weg gesperrt werden, bis voraussichtlich Freitag, den 2. Oktober, sollten diese Arbeiten beendet sein. Nach Auskunft von Steffen Streu, dem Pressesprecher des Landesbetriebes, wurden am Dienstag Baumstubben gefräst, und nun werde an der Strecke aus DDR-Zeiten gearbeitet. Zum fehlenden Teilstück bis Sperenberg sagt er: „Das ist in der Planung, die im kommenden Jahr beendet sein könnte.“ Von Jutta Abromeit