Blankenfelde-Mahlow: „Trio Egmont“ spielt für Blankenfelde-Mahlow

Wem am Wochenende der Sinn nach guter Musik steht, dem kann geholfen werden. Nicht im Saal, das ist klar. Doch die Künstler sind kreativ geworden, um den Kontakt zum Publikum zu halten. Wer über PC oder Tablet und Internetanschluss verfügt, kann inzwischen von Mal- über Tanzkurs, Theatervorstellung bis Konzert vieles auf neue Art erleben. So überraschte Siegrid Sohr, Vorsitzende des Blankenfelder Kulturvereins, Mitglieder und „Aula“-Besucher, die sich in den vergangenen Jahren zu klassischer Musik einfanden, mit einer Einladungs-Mail zu einem besonderen Klassik-Konzert. Gegeben wird es vom „Trio Egmont“ am heutigen Samstag im Kammermusiksaal in Friedenau. Parallel wird das Live-Konzert als Stream über Youtube laufen, so dass man es wie es einem beliebt zu Haus genießen kann. Die Initiatorin, Violinistin Luiza Labouriau (30), hatte 2019 in der „Alten Aula“ einen erfolgreichen Auftritt mit einem befreundeten Pianisten. Siegrid Sohr, die selbst Geige spielt, war vom Spiel und der Persönlichkeit der jungen Musikerin mit brasilianisch-dänischen Wurzeln so begeistert, dass ein zweiter Auftritt für sie außer Frage stand. Immer in Kontakt mit den Künstlern: Dann kam Corona. Seitdem versucht Siegrid Sohr, mit Musikern, die in Blankenfelde beachtete Auftritte hatten oder 2020 für Konzerte vorgesehen waren, in ständigem Kontakt zu bleiben. „Wenn es wieder losgeht, will ich auch sofort Termine machen können“, erklärt die engagierte Vereinschefin. So wurde sie auf ein furioses Violinkonzert hingewiesen, das Luiza Labouriau kürzlich als Livestream durch den Äther schickte: „Sie spielte die erste und die zweite Geige und hat die Stimmen dann zusammengelegt. Wunderbar - es war ein Genuss“, schwärmt Siegrid Sohr. Nun sandte Luiza Labouriau eine positive Nachricht „in diesen kulturell gesehen recht grauen Zeiten“ nach Blankenfelde: Mit den Musikern Martin Knörzer (Cello) und Gilad Katznelson (Klavier) hat sie das „Trio Egmont“ gegründet und will in vier Konzerten, die bis Mai 2021 live auf Youtube gestreamt werden, das Pandemie begründet viel zu bescheidene Beethoven-Jahr 2020 nachfeiern. „Beethoven in seiner Zeit“: Unter dem Motto “Beethoven in seiner Zeit” wurden Werke von Beethoven mit zeitgenössischen Komponisten aus seinem Umfeld zusammengestellt. Der Clou ist, dass das Trio auf historisch eingestellten Instrumenten spielt, authentischer geht es kaum! Im ersten Konzert kommt neben Beethoven sein jüngerer Zeitgenosse, Klavierschüler und Freund Ferdinand Ries (1784-1838) musikalisch zu Wort. Auf dem Programm stehen u.a. Beethovens gewagtes und doch jugendlich-frisches Klaviertrio Op. 1 Nr. 3 in c-Moll und Ferdinand Ries’ elegantes Trio Op. 2 in Es-Dur. Das Konzert wird aus dem stimmungsvollen Konzertsaal in Berlin Friedenau gestreamt, wo ein eher seltener Hammerflügel genutzt werden kann. Es dauert eine Stunde und ist gratis. Es kann jedoch gern gespendet werden, „alles wird hocherfreut geteilt“, sagt Luiza Labouriau. Lesen Sie auch: Die Seifenblasen-Kunst von Karl-Heinz Richter Inzidenz: Teltow-Fläming ist unter 50 Info: Auf der Website www.trioegmont.com gibt es den Konzertlink, der ab 20.02., 18 Uhr, und später aktiv ist. Hier kann man auch spenden. Von Andrea von Fournier