Großbeerener Lichternacht: Ordnungsamt sah trotz vieler Besucher keine Verstöße gegen Corona-Auflagen

In einem ganz normalen Jahr hätte jeder gesagt: Angesichts der vielen hundert Besucher war die Großbeerener Lichternacht am vergangenen Samstag rundum ein voller Erfolg. Doch viele Besucher – das ist in Zeiten von Corona auch immer problematisch. Zwar fand die Veranstaltung anlässlich des 750-jährigen Bestehens der Kommune unter freiem Himmel statt, doch auf den Gehwegen, vor den angeleuchteten Gebäuden und vor einigen Restaurants bildeten sich dennoch kleine und große Menschentrauben. Einige Großbeerener hatten den Anlass außerdem genutzt, um sich am Rande der Veranstaltung zu treffen und zusammen zu feiern und zu trinken. Ordnungsamt: Besucherströme waren im Griff: Wie die Gemeinde mitteilte, waren an dem Abend zwei Mitarbeiter des Ordnungsamts sowie zwölf Polizisten im Einsatz, um die Vorgaben der aktuellen Corona-Verordnung umzusetzen. Die vom Organisations-Team geplanten Auftritte von Musikern waren bereits im Vorfeld abgesagt worden, da die Eindämmungsverordnung das nicht zuließ. Die Gemeinde musste auch die ursprünglich angedachte Kneipennacht streichen, einige Gastronomen verkauften allerdings Getränke „to go“. Trotz der Reduzierung auf eine Veranstaltung ohne Veranstaltungscharakter sei es durch die Öffnungen von Zapfwerk, Bretterbude und Brunnenzentrum zu Ansammlungen gekommen, teilte Sascha Uschkoreit vom Großbeerener Ordnungsamt auf MAZ-Anfrage mit. Diese hätten „durch das Ordnungsamt und durch hinzugestoßene Kräfte der Polizei ruhig und deeskalierend unterbunden werden“ können. Es sei darauf hingewiesen worden, Abstand zu halten, im Wartebereich Masken zu benutzen und nach Kauf der Speisen und Getränke weiterzugehen. „Insgesamt, gemessen an der Zahl der Besucher, war ein steter Bewegungsverkehr im Rahmen der Vorgaben der Eindämmungsverordnung festzustellen“, so Uschkoreit. Was wird aus der Festwoche zum Jubiläum? Pressesprecherin Angelika Laag teilte mit, dass die große Resonanz sehr deutlich zeige, wie sehr sich die Menschen nach Kultur und Begegnung sehnen. „Wir nehmen die große Beteiligung als Interesse der Bürger an der Geschichte ihres Ortes wahr, was sehr erfreulich ist.“ Dennoch stellt sich immer deutlicher die Frage, ob alle geplanten Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs tatsächlich stattfinden können. Über das Jahr verteilt hatte die Gemeinde über 20 Events geplant. Am härtesten würde es wohl die Festwoche treffen, die vom 29. Mai bis zum 6. Juni stattfinden und der Höhepunkt des Jubiläums sein soll. „Natürlich wird bereits darüber nachgedacht, die Festwoche zu verschieben“, teilte Stadtsprecherin Laag am Dienstag mit. Der Kulturausschuss führe dahingehend bereits Diskussionen. Lesen Sie auch: Das ist das Programm des Jubiläumsjahres in Großbeeren Fotos: 750 Jahre Großbeeren: Gemeinde feiert Lichternacht Gemeinde Großbeeren gibt mehr Geld für Jubiläum aus Die meisten Ausschuss-Mitglieder hätten sich in der jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, die Festwoche um ein Jahr zu verschieben, sofern eine Durchführung in diesem Jahr nicht möglich sei, so Laag. „Wir brauchen für eine Absage jedoch eine gesetzliche Grundlage, da bereits zahlreiche Verträge geschlossen sind. Sprich: Wir richten uns nach den Vorgaben der Landes- beziehungsweise der Bundesregierung. Bis dahin hoffen wir das Beste und planen weiter.“ Ob die Festwoche stattfinden kann, dürfte damit bis kurz vor knapp unsicher sein. Von Lisa Neugebauer