2600 Schweine – überwiegend Ferkel – sind nach ersten Erkenntnissen bei einem Brand am Montagabend in der Schweinemastanlage in Frankenförde verendet. Bereits um 16.40 Uhr wurde das Feuer gemeldet, das in einem 50 Meter langen und 18 Meter breiten Stall ausgebrochen war. In der gesamten Anlage befanden sich zu diesem Zeitpunkt etwa 6700 Schweine.
Feuerwehren aus der Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Jüterbog und Luckenwalde waren mit einem Großaufgebot stundenlang im Einsatz. „Als wir vor Ort eintrafen, stand der hintere Stall voll in Flammen. Dort waren die Tiere drin“, sagt Einsatzleiter Mathias Richter. Die Herausforderung für die Feuerwehrleute war, einen Übergriff auf die anderen Stallungen zu verhindern. „Deshalb haben wir zu einer massiven Brandbekämpfung von außen entschieden“, fügt Richter hinzu. Da das Dach des brennenden Stalles einzustürzen drohte, konnten die Feuerwehrleute nicht ins Innere.
Erst nachts um 2 Uhr war der Einsatz beendet. „Zu Spitzenzeiten waren 75 Kameraden mit 17 Fahrzeigen vor Ort“, berichtet Mathias Richter. Zwischendurch wurde das Technische Hilfswerk aus Luckenwalde angefordert, das mit zwei Fahrzeugen und sieben Kameraden anrückte und für die Beleuchtung an der Einsatzstelle sorgte. Auch Polizei, Rettungsdienst und Vertreter des Veterinäramtes waren in Frankenförde. Der amtstierärztliche Bereitschaftsdienst war beratend vor Ort. Dabei ging es vor allem um die Entsorgung der verendeten Tiere und die Vermittlung zu weiteren Ansprechpartnern. Eine Behandlung der überlebenden Tiere war nicht nötig.
Das Gelände war abgeriegelt. Nur Einsatzkräfte und Behörden hatten Zutritt. Anwohner beobachteten über Stunden die schwarzen Rauchwolken über dem Stall. Der Schaden wird auf vorerst auf 800 000 Euro geschätzt.
Auch am Dienstag waren Polizei und Feuerwehr vor Ort. Spezialisten der Kriminalpolizei und der Kriminaltechnik untersuchten den Brandort. Die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes wurde ebenfalls angefordert. Der Polizei liegen keine Anhaltspunkte auf vorsätzliche Brandstiftung vor. Es deutet alles darauf hin, dass ein technischer Defekt die Brandursache war. Ob der Brandschutz ausreichend gewährleistet war wird in diesem Zusammenhang untersucht.
„Der Betrieb steht unter schweren Schock, nicht zuletzt auf Grund der verendeten Tiere. Aktuelle Planungen zu Rekonstruktion des Stallgebäudes laufen bereits auf Hochtouren. Zunächst ist man von Seiten der Geschäftsführung und der Mitarbeiter bemüht, wieder in den alltäglichen Betriebsablauf zurückzufinden“, war auf MAZ-Anfrage schriftlich von der Geschäftsführung zu erfahren.
Inzwischen wurde der für die Tierkörperbeseitigung zuständige Entsorgungsbetrieb informiert. Dieser holt nach Abschluss der Löscharbeiten und der Ermittlung der Brandursache die Tierkörper ab. Das Veterinäramt kontrolliert die Einhaltung der Tierschutzvorgaben und hatte diesbezüglich keine Beanstandungen.
Von Margrit Hahn