Gärtnereien dürfen von Montag an öffnen. Betreiber sind hocherfreut.

Die Gärtnereien zwischen Ludwigsfelde und Zossen freuen sich auf die nächste Woche. Den veränderten Lockdown-Bestimmungen zufolge dürfen sie dann wieder öffnen. Rainer und Guido Zurawski aus Wünsdorf sind hocherfreut. Vater und Sohn betreiben dort den Blumenladen unweit des Bahnhofs und die Gärtnerei Zurawski im Ortsteil Neuhof. „Die Frühjahrsblüher zeigen sich schon in den prächtigsten Farben“, sagt Reiner Zurawski, dessen Blumengeschäft wie viele andere Blumenläden seit Mitte Dezember unter dem Lockdown litt. „Man hat ja ohnehin nicht verstanden, dass die Discounter in der ganzen Zeit Blumen verkaufen durften und die Blumenläden, in denen maximal ein, zwei Kunden gleichzeitig waren, schließen mussten“, sagt Zurawski. Mit ganzem Elan: Bestellen und abholen, das ging auch in den zurückliegenden zwei Monaten, hat aber bei weitem nicht die Nachfrage gebracht, die es in normalen Zeiten gibt. „Wir haben natürlich immer Nachschub bestellt, das war aber schwer kalkulierbar. Das Geschäft zum Valentinstag war zwar etwas besser, aber auch das kam nicht an das in normalen Jahren heran.“ Jetzt geht es am kommenden Montag mit ganzem Elan wieder los. Auch Ulrike Thöns in Ludwigsfelde steht in den Startlöchern. Blumenhaus und die angeschlossene Gärtnerei am Thyrower Weg sind zwar noch nicht ganz im Frühlingsmodus angekommen, das ist aber eher Ausdruck eines fast schon gut gehenden Geschäfts. „Wir hatten großes Glück, dass wir viel tun hatten. Durch unseren Abhol- und Lieferservice war so viel zu tun, dass wir nach Weihnachten noch nicht richtig zum Umdekorieren gekommen sind“, sagt die Floristmeisterin aus Ludwigsfelde. Aber sie ist guter Hoffnung, dass die Kunden das nicht tragisch nehmen. „Die Temperaturen laden jetzt zum Pflanzen ein. Entsprechend haben die Kunden Lust zu pflanzen.“ Die ersten Wochen waren brisant: Dabei sah es zu Beginn des Lockdowns auch in der Gärtnerei am Thyrower Weg nicht immer rosig aus. „Die ersten Wochen waren brisant“, sagt sie, dann jedoch habe sie neue Kunden gewonnen, von denen hoffentlich viele bleiben werden. Von der kurzfristigen Öffnung von Blumenläden und Gärtnereien ist sie etwas überrascht. „Schöner wäre gewesen, wenn das schon etwas länger bekannt gewesen wäre – wie bei den Friseuren etwa“, sagt sie. Aber jetzt sieht sie die Öffnung in der nächsten Woche entspannt. Darüber allerdings vergisst sie auch nicht, dass viele immer noch keine Perspektive haben. „Die Betreiber von Reisebüros etwa und Fitness-Centern, die nicht wissen, ob und wie es weiter geht.“ Überrascht von der kurzfristigen Öffnung ist auch das Natura Gartencenter im benachbarten Blankenfelde-Mahlow. Dort steckt man mitten in einem Umbau. Eine Mitarbeiterin teilt nur kurz mit, dass der Chef auf der Leiter steht und dass man wegen des Umbaus erst eine Woche später öffnen kann. Dort also sind die Gartentore erst ab dem 8. März wieder geöffnet. Lesen Sie auch Handel ist mit Geduld am Ende: Klagewelle gegen Lockdown rollt Brandenburger Landtag über Pandemiefolgen für Kinder und Jugendliche Es ist wie es ist: Weniger Freude herrscht in den Baumärkten mit angeschlossenen Gartencentern der Region. Denn anders als während des ersten Lockdowns mussten Baumärkte diesmal geschlossen bleiben. Und müssen es wohl auch weiterhin. Marktleiter Specht im Bauhaus in Blankenfelde-Mahlow kommentiert nur lapidar: „Es ist wie es ist.“ Zwar klagt Branchenprimus OBI in Nordrhein-Westfalen inzwischen gegen die Ungleichbehandlung. Ob ein entsprechendes Urteil aber auch schnelle Folgen für die Öffnung der OBI-Baumärkte in Brandenburg hat, ist ungewiss. Bis dahin können mögliche Kunden nur auf den Internetseiten des jeweiligen Baumarktes nachsehen, ob dort Einkäufe nach dem Muster Bestellen und Abholen möglich sind, wie das im Bauhaus in Blankenfelde-Mahlow der Fall ist. Von Udo Böhlefeld